Rückblick - Infostand auf dem Schriesheimer Wochenmarkt zum Thema Windenergie am 18.11.2023

 

Am Samstag, den 18.11.2023 veranstaltete LeO mit der Schriesheimer FDP einen Informationsstand zum Thema „Windkraft im Wald“ auf dem Schriesheimer Wochenmarkt. Von der FDP kamen Joachim Schuhmacher und Wolfgang Renkenberger, von LeO waren Johannes Fink und Christoph Randt vor Ort. Zu Beginn gab es wenig Interesse der Bevölkerung, aber nach etwa einer Stunde kam mit mehreren parallel laufenden, lebhaften Diskussionen richtig Bewegung in die Sache. Unter den Besuchern waren auch einige Mitglieder des Vereins Gegenwind Schriesheim-Hirschberg, aber auch Vertreter des Vereins Verein Pro Windkraft der sich gerade in Gründung befindet. Die Rhein-Neckar-Zeitung war ebenfalls vor Ort. Wir konnten unseren Verein vorstellen, Gespräche führen und zahlreiche Flyer verteilen.

 

Mit dem Auftritt hat die FDP LeO in Schriesheim eine Bühne gegeben und die meiste Arbeit abgenommen (Anmeldung, Ankündigung im Mitteilungsblatt, Stand mit Sonnenschirm, Information der Presse). Zum Thema Windkraft haben ihre Mitglieder unterschiedliche Sichtweisen. Während einige der Windindustrie im Wald kritisch gegenüber stehen, vertreten die anderen keine ganz klare Meinung, verweisen auf Beschlüsse der Regierung oder Fehler aus der Merkel-Zeit. Einer Zusammenarbeit mit LeO stehen zwar alle aufgeschlossen gegenüber, aber man sucht auch den Dialog mit der Gegenseite wie der Pro Windkraft Initiative, mit der man in 14 Tagen einen Infostand mit der FDP an gleicher Stelle durchführen wird.

 

Rückblick auf das Benefizkonzert am 17.11.2023

 

 

Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr unser Benefizkonzert in der evangelischen Kirche Heiligkreuzsteinach veranstalten durften.
Unser Organisationsteam, Manuela Palmer, 3. Vorsitzende des Vereins, Harald Fay, unser Schatzmeister, Sandra Fay, unsere Schriftführerin und unsere 1. Vorsitzende, Martina Gaudes waren wieder eifrig bemüht, ein für alle gelingendes Konzert auf die Beine zu stellen.
Bevor Martina Gaudes die anwesenden Gäste begrüßte, wurde ein Foto von allen teilnehmenden Musikern aufgenommen. Erfreulich war, dass sich auch unsere Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl an diesem Abend wieder Zeit genommen hatte. Martina Gaudes stellte unseren Verein kurz vor und informierte die Anwesenden über unseren Auftritt im SWR, in „Zur Sache Baden-Württemberg“ zum Thema ‚Energiewende im Schneckentempo‘, bei der Anja Schork-Raabe unseren Verein vertrat. (Sie finden den Beitrag in der Mediathek des Senders.)
Ihren Dank sprach sie den zahlreichen Musikern aus, die allesamt ohne Gage auftraten, um unseren Spendenaufruf für ein Naturprojekt an der Grundschule Heiligkreuzsteinach zu unterstützen.
Auch in diesem Jahr führte uns Manuela Palmer in ihrer lebendigen, authentischen Art durch das Programm der hochkarätigen Künstler.
Als Auftakt überraschte eine beeindruckende Darbietung der Bläsergruppe „Das tiefe Blech“ mit vier Posaunen und einer Tuba. Es spielten Udo, Georg und Johannes Beisel – Posaune, Jan Brahms – Posaune und Christian Busch – Tuba. Mit den Stücken „Pink Panther“ von Henry Mancini, „Trombumba“ von G.W. Lotzenhiser und „Carry on Wayward Son“ von Kerry Livgren, Kansas boten sie eine abwechslungsreiche Auswahl. Ihre schwungvolle und mitreißende Musik fand wieder einmal großen Anklang, denn einige kannten sie bereits aus der „4. Nacht der Kreizstonischer Kirchenmusik“.
Für den nächsten Beitrag konnten wir zum zweiten Mal Maxim Merkulow gewinnen. Er ist elf Jahre alt und besucht seit letztem Jahr das KFG in Heidelberg. Maxim wurde aufgrund eines Videos, das seine Mutter an die Musikschule Heidelberg schickte, sofort ins Förderprogramm aufgenommen. Dieses Mal begeisterte er uns mit den Stücken:
„Non, je ne regrette rien“ von Michel Vaucaire, „Bulgarische Volksmusik“ von Ljiljano Mome, sowie zwei eigene Improvisationen „Herbstspaziergang“ und „Tango der Freude“. Seine eigenen Kompositionen sind beeindruckend, da es ihm gelingt, schon in seinem jungen Alter seine Seele besonders zum Ausdruck zu bringen.
Unsere nächsten Musikerprofis, Heidi und Romeo Utech, den Gästen bekannt als Besitzer des Hotels „Zum roten Löwen“, waren dieses Mal als Duo zu hören. Romeo Utech, ein Musiker mit Leib und Seele, bereicherte unser Konzert zum ersten Mal. Wir freuen uns, mit ihm einen Musiker gewonnen zu haben, der in den 80er Jahren sogar mit dem Song „Marina“ auf dem 6. Platz der deutschen Charts war. Heidi Utech ist ausgebildete Konzertpianistin mit Masterabschluss und uns bekannt als Tausendsassa, die mal so neben her unter anderem ein Hotel schmeißt. Wir kamen in den Genuss von 5 wohlbekannten Songs, die sie leidenschaftlich und hochemotional präsentierten: „Yesterday“ von John Lennon und Paul McCartney, „Ain‘t no sunshine“ von Bill Withers, „Bei mir bist du schejn“ von Sholom Secunda und Jacob Jacobs, „That‘s how strong my love is“ von Otis Redding und „What I say“ von Ray Charles.
Im Anschluss folgten in gelungener Abwechslung Beiträge von Heidi Utech am Piano und Stephanie Phieler-Gaidarow. Letztere war spontan eingesprungen für den kurzfristig verhinderten Miklos Klajn, Bariton am Nationaltheater Mannheim. Sie ist freiberufliche Bratschistin und spielt regelmäßig im Nationaltheater-Orchester Mannheim, bei den Heidelberger Philharmonikern sowie im SAP-Sinfonieorchester.
Da Heidi Utech und Stephanie Phieler-Gaidarow vor Jahren bereits miteinander musizierten, haben sie von damals 3 Stücke gewählt, die sie spontan in einer Probe am Freitagnachmittag vor dem Konzert auffrischten. Mit den zwei zauberhaften Sätzen „La Provencale“ und „Le Basque“ aus „Five old french dances“ von Marin Marais, sowie einer Serenata von Enrico Toselli begeisterten sie das Publikum durch ihr präzises Spiel und ihre sprühende, schillernde Virtuosität.
Zu guter Letzt lieferten uns Irina André-Briscoe und Charles Briscoe einen gebührenden Abschluss. Irina, Vollblutmusikerin, schon vor 50 Jahren in Rumänien bekannt durch Funk und Fernsehen, begleitet von ihrem Mann, der damals als Sänger in ihre Band kam.
Die Wahl ihrer Songs wirkte keineswegs absichtslos.Irina moderierte ihre Songs, indem sie dem Publikum teilweise die Texte übersetzte, deren Inhalt in Bezug zu unserer heutigen Zeit brachte und dadurch ihre Aktualität bewusst machte. Damit gelang ihnen ein hervorragender Ausklang unseres diesjährigen Benefizkonzertes. Wichtig zu erwähnen, dass die beiden als 2-Gitarren-Duo ihre Premiere hatten mit ihren 4 Songs:„Swing Low, sweet Chariot“, „Fragile“ von Sting, „What a wonderful World“und „Imagine“ von John Lennon. Ihre Hits waren im Publikum ebenso bekannt, wie beliebt und durch ihre eingängige Interpretation brauchte es wenig Aufwand, die Zuhörer zum Mitsingen zu bewegen und alle zu begeistern.
Im Anschluss an unser Konzert waren die Besucher zu einem gemütlichen Beisammensein im ev. Gemeindehaus eingeladen. Es gab gegen einen Unkostenbeitrag eine köstliche Kürbissuppe und vorzüglichen Wurstsalat, Käsespezialitäten. Dazu gab es die feinsten Brotsorten und allerlei Getränke.
Bei netten Gesprächen ließen wir den Abend ausklingen…
Wir danken herzlich allen Musikern, die durch ihre wunderbare Musik die Belange unseres „LeO-Vereins“ ehrenamtlich unterstützt haben und ebenso den Gästen, die mit ihrer wohlwollenden und teilnahmsvollen Begeisterung zum Gelingen unseres Konzertes beigetragen haben.
Besonderer Dank gilt auch dem Kirchengemeinderat und Pfarrer Steffen Banhardt, die uns die Kirche für unsere Veranstaltung öffneten. Nicht zu vergessen, alle anderen helfenden Hände im Hintergrund.

 


Ulrike Weber, LeO-Mitglied

 

 

 

 

Rückblick auf die Teilnahme an der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ am 16.11.2023

Am 14.11.2023 hat der SWR bei uns angefragt, ob jemand von uns bereit wäre, in „Zur Sache Baden-Württemberg“ an einer Diskussion mit unserer Umweltministerin Thekla Walker und Simone Peter (Bundesverband Erneuerbare Energien B 90/Grüne)  teilzunehmen.
Unser Mitglied Anja Schork-Raabe getraute sich in die „Höhle des Löwen“. Am 15.11.2023 war bereits ein Filmteam in Eiterbach und hat einen kurzen Einspieler gedreht.

Am 16.11.2023 wurde ab 20.30 Uhr unser Verein im SWR vorgestellt und Anja diskutierte dann mit den beiden Damen.

 

Unser Mitglied Anja Schork-Raabe hat sich wacker im Gespräch mit den beiden Grünen Politikerinnen Thekla Walker und der Lobbyistin für Erneuerbare Energien, Simone Peter, geschlagen.

https://www.ardmediathek.de/video/zur-sache-baden-wuerttemberg/bw-energiewende-im-schneckentempo/swr-bw/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5NTYyNTc

 

Rückblick auf die FDP-Veranstaltung/Demo vom 12.11.2023 an der Münchelhütte

 

Am Sonntag, dem 12.11.2023, lud die FDP-Kreistagsfraktion zur Demonstrationsveranstaltung an der Münchelhütte ein. Nachdem sich schon der Landtagsabgeordnete der CDU Dr. Albrecht Schütte (ebenfalls anwesend) sowie die Heidelberger CDU-Fraktion gegen Windindustrieanlagen im Wald um dem Lammerskopf ausgesprochen hatten, legte die FDP jetzt nach.

 

Eingeladen hatte der Kreisvorsitzende der FDP Alexander Kohl, und er hatte prominente Unterstützung mitgebracht. Ihm zur Seite standen Claudia Felden, Bürgermeisterin von Leimen, sowie Dr. Hans-Ulrich Rülke, Fraktionsvorsitzender der FDP Landtagsfraktion im baden-württembergischen Landtag.

 

Weitere Redner waren Werner Fischer, Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, Wilfried Münster vom Arbeitskreis Amphibienschutz und Martina Gaudes vom Heiligkreuzsteinacher Verein Lebenswerter Odenwald e.V.

 

 

Etwa 100 engagierte und naturverbundene Mitbürgerinnen und Mitbürger hatten den Weg zur Münchelhütte gefunden und ließen sich über den aktuellen Sachstand der Windkraftplanungen am Lammerskopf informieren.

 

Bekannt war, dass es lediglich zwei Bieter gegeben hatte, die willens sind, im FFH-Schutzgebiet Windindustrieanlagen zu bauen. Zum Zuge kam ein Bieterkonsortium um die Energiegenossenschaft Starkenburg und die Heidelberger Stadtwerke. Großunternehmen sahen entweder keine ausreichenden Ertragschancen oder sie bekamen kalte Füße ob des zu erwartenden Widerstandes aus den umliegenden Gemeinden. Das Motto der von Alexander Kohl organisierten Veranstaltung war dann auch: „Lasst uns vernünftig sein.“

Niemand der Anwesenden konnte verstehen, wieso ausgerechnet hier, in einem besonders geschützten Gebiet - in Teilen Schutzstatus der Kategorie A, d.h. der höchste Schutzstatus überhaupt - ein Windindustriegebiet ausgewiesen werden sollte. Diese Ausweisung von Forst BW steht denn auch in krassem Gegensatz zur Sichtweise der Oberen Naturschutzbehörde. Claudia Felden zitierte aus einer brandaktuellen Stellungnahme eben dieser Oberen Naturschutzbehörde:

 

Das Plangebiet ist nach derzeitigem Erkenntnisstand aus regionaler Sicht insgesamt mit hohen negativen Umweltauswirkungen verbunden und daher für eine regionalbedeutsame Windenergienutzung nicht geeignet.“

 

 

In der Stellungnahme wurde neben der Bedeutung für die Trinkwassergewinnung, dem Erholungswert für den Menschen und der allgemeinen Bedeutung des Buntsandstein-Odenwaldes als bedeutsame Landschaft Deutschlands, auch auf viele streng geschützte Arten hingewiesen. Diese haben im Plangebiet nicht nur ihren Lebensraum, sondern wären auch unmittelbar vom Bau und Betrieb der Windindustrieanlagen betroffen. Exemplarisch zu nennen sind hier elf Fledermausarten, darunter die streng geschützte Bechsteinfledermaus, das Große Mausohr und die Mopsfledermaus, aber auch viele Vogelarten wie Falke, Uhu und Milan. Und als wollte er diese Aussagen bestätigen, hüpfte im selben Moment ein Grasfrosch zwischen den Anwesenden umher.

 

 

Auf die ökologische Funktion des Waldes im Allgemeinen bzw. speziell im Bereich um den Lammerskopf gingen Martina Gaudes und Wilfried Münster ein. Gaudes blickte zurück auf die sich bereits in Betrieb befindlichen Anlagen am Stillfüssel und am Greiner Eck. Hier  wurde bei Artenschutzgutachten unsauber gearbeitet bzw. Gefälligkeitsgutachten erstellt. Wilfried Münster beschrieb die rückläufige Entwicklung der Amphibienpopulation auch in diesem Waldgebiet und befürchtete ein lokales Aussterben, wenn Laichgebiete verschwinden bzw. Trassen den Lebensraum durchschneiden.

 

 

U.a. die Stellungnahme der Oberen Naturschutzbehörde führte dann auch zu einem Sinneswandel beim GVV Schönau. Hier hat man sich ja vor einigen Monaten für einen moderaten Ausbau mit maximal fünf Anlagen ausgesprochen. Geschäftsführer Fischer revidierte ob der neuen Erkenntnisse und auch aufgrund der Stellungnahmen von BUND und NABU diesen Ansatz. Letzterer plädierte dafür, die gesamte Fläche mit ins Artenhilfsprogramm* Baden-Württemberg aufzunehmen. Diesem Vorschlag schloss sich Fischer an.

 

 

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rülke bemängelte bei seinen Ausführungen den fehlenden gesunden Menschenverstand bei der Grün-Schwarzen Landeregierung. Diese würde sich in eine fixe Anzahl von zu installierenden Windkraftanlagen verbeißen und wolle unbedingt eine Vorbildfunktion beim Windkraftausbau bzw. Klimaschutz einnehmen. Dem Grünen Ministerpräsidenten Kretschmann warf er Ideologie vor, da dieser das Weltklima offenbar im Alleingang retten will, koste was es wolle. Und das, obwohl der weltweite CO2-Beitrag Baden-Württembergs bei lediglich 0,2 % liegt. Aus diesem Grund plädierte auch er für: „Lasst uns vernünftig sein.“

 

 

 

*Das vierte Gesetz zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) regelt im neu geschaffenen § 45d die Verpflichtungen des Bundes zur Aufstellung nationaler Artenhilfsprogramme (AHP). Artenhilfsprogramme sind Instrumente des Artenschutzes, die dem dauerhaften Schutz der Arten dienen, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energien besonders betroffen sind.

 

https://www.bund-rhein-neckar-odenwald.de/service/meldungen/detail-1/news/lammerskopf-ideal-fuer-artenhilfsprogramme/

 

Johannes Fink für LeO e.V.

 

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Pressemitteilung der FDP zur Demo
2023-11-021 Pressemitteilung zur Demonst
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Rückblick auf den LeO-Treff am Freitag, dem 10. November 2023 um 19.00 Uhr in der Goldenen Krone in Eiterbach

Thema: DEN WALD VOR LAUTER BÄUMEN SEHEN…

 

unter diesem Motto gab es einem interaktiven Vortrag  mit Wald- und Forstansichten direkt von hier! Wir brauchen nicht in den Harz oder Westerwald zu schweifen, um die Auswirkungen der modernen Waldwirtschaft zu erleben. Auf unseren Waldwegen begegnen sie uns auf Schritt und Tritt und Schotter. Dieser lebendige Mitmach-Vortrag half den Blick für Wald und Forst zu schärfen und die Schönheit des Waldes hinter den Verwüstungen zu entdecken. Und vielleicht findet der Wald so noch weitere Verbündete…..In BW sind 64 % Kommunal- und Staatswald, also Bürgerwald. Wir sollten uns zum Erhalt des Ökosystems und dessen Revitalisierung einbringen!!!

 

 

Rückblick auf den 21.10.2023 ------ Dem Biber auf der Spur – Exkursion nach Ladenburg

 

Unsere 2. Biberexkursion fand am Samstag, dem 21. Oktober bei wunderschönem Wetter statt. Wir trafen uns bei Forschner's Schützenhaus in Ladenburg. Dort erklärte uns Dr. Ulrich Weinhold anhand eines ausgestopften Bibers, die wichtigsten Eigenschaften dieses Tieres. Die Kinder waren ganz begeistert das weiche Fell, fühlen zu können. 

 

Die Teilnehmer erfuhren, dass Biber Nagetiere sind, die im Wasser und an Land leben können. Sie sind bekannt für ihre beeindruckenden Fähigkeiten im Bau von Dämmen und Biberburgen. Ihr dichtes Fell hat eine wasserabweisende Fellbeschichtung, die es ihnen ermöglicht, längere Zeit im Wasser zu verbringen. Die großen, flachen Schwänze dienen als Steuerruder beim Schwimmen und als Werkzeug zum Konstruieren ihrer beeindruckenden Bauwerke. Biber sind  Pflanzenfresser und ernähren sich von Rinde, Zweigen, Blättern und Wurzeln. Die Nagetiere fällen ganze Bäume, um an ihre Nahrung zu gelangen. Ihre Zähne sind scharf und wachsen ständig nach, was ihnen beim Nagen und Konstruieren hilft.

 

Da die Menschen Biber jagten, um ihr warmes Fell, das Fleisch und das Bibergeil zu nutzen, rotteten sie die Tiere fast in ganz Deutschland aus. In Bayern wurde zwischen 1960 und 1970 mit der Wiederansiedlung von Bibern begonnen, die sich inzwischen wieder im ganzen Land ausgebreitet haben.
Nach diesen vielen Informationen wanderten wir los, um uns die Dämme einer Biberfamilie am Rombach anzusehen. Dieser Bach wurde vor langer Zeit begradigt und sah wie ein Wassergraben aus, bis die ersten Biber kamen. Durch das Bauen von Dämmen wurde das Wasser gestaut und schaffte wunderschöne neue Biotope. Im Ökosystem spielen Biber eine wichtige Rolle, da sie durch den Bau von Dämmen und Biberburgen Lebensräume für andere Tierarten schaffen und zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen.

 

An einigen Stellen entstand sogar eine kleine „Seenlandschaft“ inmitten der landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf der sich sehr viele Wasservögel tummelten. Sogar Eisvögel leben dort, da es viele kleine Fische in diesen neu entstanden Tümpeln gibt.
Insgesamt sind Biber faszinierende Tiere, die mit ihren beeindruckenden Fähigkeiten und ihrem Einfluss auf die Umwelt eine wichtige Rolle spielen.

 

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlich bei Uli Weinhold für die anschauliche und wissenschaftlich sehr fundierte Biberwanderung bedanken, bei der wir sehr viel Neues erfahren durften.

 

Martina Gaudes

 

 

 

Rückblick auf die Begehung des Windparks Greiner Eck mit der Heidelberger SPD am 14.10.2023

Am 14.10.2023 hatte die Heidelberger SPD zu einer Begehung des Windparks am Greiner Eck eingeladen, Treffpunkt war die Neckarschule in Ziegelhausen. Dort begrüßte Frau Prof. Dr. Schuster, SPD-Stadträtin, etwa 25 Teilnehmer und verkündete schon bei der Begrüßung mit sichtlich großer Freude die Nachricht, dass die Heidelberger Stadtwerke und regionale Energiegenossenschaften den Zuschlag bekommen hätten, einen künftigen Windpark auf dem Lammerskopf zu betreiben. Möglich wurde dieser „Bürgerwindpark“ durch eine Änderung der Ausschreibung. Besonders begrüßte sie dann Vertreter vom BUND und NABU und erklärte, sie freue sich auf die Begehung des Windparks und eine lebendige Diskussion, auch mit kritischen Fragen. Anschließend verteilte sich die Gruppe auf zwei Kleinbusse und PKW und fuhr direkt zum Greiner Eck. Die Fahrt endete vor einem großen, vegetationslosen Platz nahe dem Windrad 3 („Forstwirt­schaftlicher Verkehr frei“). Dort wurden die Teilnehmer von Herrn Micha Jost (Energiegenossenschaft Starkenburg eG) - ebenfalls Gewinner der Ausschreibung des künftigen Energiekonsortiums am Lammerskopf - und Frau Astrid Damer (Umweltamt der Stadt Heidelberg) erwartet. Von LEO waren Anja, Manuela, Sandra und Christoph vor Ort.

 

Herr Jost erklärte stolz, dass er beim Bau des Windparks Greiner Eck in leitender Funktion beteiligt war, und eine umfangreiche FFH-Verträglichkeitsuntersuchung durchgeführt wurde. Nach gründlicher Planung und Prüfung sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Beeinträchtigung des FFH-Gebietes nicht gege­ben sei, so dass im Februar 2016 die Baugenehmigung erteilt wurde. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2017 würden jetzt „schwarze Zahlen“ geschrieben, die sogar über den kalkulierten Werten lägen. Auf Nachfrage, wo die Zahlen publiziert wären, gab es zunächst keine vernünftige Antwort, dann wurde die Frage von Frau Prof. Dr. Schuster als unverschämt bezeichnet. Die Genossenschaft sei nur ihren Mitgliedern zur Rechenschaft verpflichtet, nicht der Öffentlichkeit. Den Teilnehmern wurde aber in Aussicht gestellt, Zahlen auf Anfrage per Mail zugesandt zu bekommen. Herr Jost hob weiterhin hervor, dass sich Bürger auch finanziell beteiligen könnten und für ihr Kapital Zinsen bis zu 4% p.a. bekämen. Das Interesse wäre sehr groß, 500 Personen stünden auf einer Warteliste. Die Rotoren liefen ca. 6.000 Stunden im Jahr, dabei erzeuge der Windpark 28,6 Mio. kWh Strom und könne 9.200 Haushalte versorgen, wobei 24.000 t Kohlendioxid eingespart würden. Er fügte noch hinzu, dass beim Bau die Windräder über normale Waldwege transportiert worden wären, die kaum verbreitert werden mussten und die Betonfunda­mente nur 3,50 m tief wären. Für ein Windrad müssten weniger als 1 ha Wald gerodet werden, was durch die CO2-Einsparung mehr als kompensiert werde. Eine Besonderheit sei, dass es eine „Fledermaus­abschaltung“ gäbe, die vom 01.04. bis 30.11. von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang temperatur- und windabhängig zur Abschaltung eines Windrads führe.

 

Bei der Diskussion wurden mehrere kritische Fragen gestellt, einige Beispiele: Warum werden Windräder nicht in der Ebene gebaut wie in Rheinland-Pfalz? Warum wurden vor dem Bau keine Umweltgutachten von unabhängigen Stellen beauftragt, sondern vom Betreiber? Was geschieht mit den Betonfundamenten nach Ablauf der Betriebsdauer, in der Regel 20 Jahre? Wie wird die Stromversorgung bei Dunkelflauten sicherge­stellt? Warum sind die leeren Flächen vor den Windrädern völlig vegetationslos? Muss dieser Platz beim späteren Abbau des Windrads oder bei Reparaturen wieder erweitert werden?

 

Leider konnten diese Fragen nur partiell und oberflächlich beantwortet werden, weil Frau Professor Dr. Schuster sich offenbar überhaupt nicht wie angekündigt über eine kritische Diskussion freute und mehrmals eingrätschte, insbesondere, wenn ihr eine Frage oder der Ton nicht gefiel. Man wolle ja auch noch ein zweites Windrad besichtigen, und Herr Jost engagiere sich hier am Wochenende. So wanderte die Gruppe zum Windrad 2, dem „Bürgerwindrad“. Dort wurden Herr Jost und Frau Damer - die allerdings kaum in Erscheinung getreten war – verabschiedet, bevor die Gruppe wieder nach Ziegelhausen zurückfuhr.

 

BUND und NABU stellten kaum Fragen, ein Vertreter des BUND merkte lediglich an, er sei entsetzt, dass er während der Fahrt so viele große Einfamilienhäuser mit Gärten bei entsprechendem Flächenverbrauch gesehen habe.

 

Fazit: Die kleine Exkursion war gut vorbereitet und organisiert. Man kam sich aber wie bei einer Werbeveranstaltung „Pro Windkraft – Pro Bürgerwindpark“ vor, denn Negatives wurde nicht erwähnt. Beispielsweise, dass Windkraft in Schwachwindgebieten wie dem Odenwald mit begrenzter Verfügbarkeit ohne Subventionen unwirtschaftlich ist und Deutschland die höchsten Strompreise Europas hat. Offen blieb auch die Frage, warum der Rhein-Neckar-Kreis seine besonders schützenswerten, wertvollen Wälder als erstes für Windparks vorsieht und ob es wirklich keine Alternativen dazu gibt. Schade, dass eine kritische, lebendige Diskussion nicht zugelassen wurde. Im Windpark am Greiner Eck sieht es jedenfalls keinesfalls so aus, wie man es sich in einem geschützten Wald wünscht. Dazu tragen neben den Wind­rädern mit zugehörigen Fußballfeld-großen, vegetationslosen Plätzen auch Kahlschläge und Fichtenmono­kulturen bei.

Bericht von Christoph, Fotos von Anja und Sandra

 

 

Rückblick auf das Treffen von LEO mit der FDP in Schriesheim zum Thema „Windkraft im Wald“ am 11.10.2023

 

Am 11.10.2023 trafen sich Vertreter von LEO mit Lokalpolitikern der FDP im „Goldenen Hirsch“ in Schriesheim. Von LEO waren anwesend: Martina, Manuela, Johannes und Christoph. Von der FDP waren dabei: Ulrike von Eicke, Wolfgang Renkenberger (Stadträte) und vier weitere Mitglieder.

 

Zur Einleitung wurde der Kurzfilm der Bürgerinitiative NOW gezeigt (Luftbilder rund um den Lammerskopf mit den wesentlichen Fakten zur möglichen Bebauung mit Windrädern). Nach einer allgemeinen Diskussion über Wege und Irrwege der Energiepolitik Deutschlands und der Situation in unserer Region stimmten die FDP-Vertreter im Wesentlichen zu, dass intakte, nach EU-Recht geschützte Waldgebiete in unserer Region nicht durch Windparks zerstört werden dürfen, auch nicht, wenn hohe Pachteinnahmen zu erzielen sind. Man steht aber prinzipiell erneuerbaren Energien offen gegenüber, und es wird ein gemeinsames Vorgehen mit den Nachbargemeinden angestrebt, insbes. mit Dossenheim, wo Bürgermeister und Gemeinderat Windkraftanlagen im Wald eher befürworteten. Außerdem besteht Informations- und Diskussionsbedarf in der Bevölkerung, da das Thema in den Medien unvollständig und einseitig dargestellt wird.  

 

Es wurden folgende Maßnahmen beschlossen: 1. Infostand der FDP mit LEO auf dem Schriesheimer Wochenmarkt, erstmals am 18.11.2023, 10 – 12 Uhr. 2. Die FDP wird zu weiteren Veranstaltungen zum Thema „Windkraft im Wald“ einladen, vorgeschlagen wurden auch Treffen mit Befürwortern,
z. B. den „Schriesheimer Ökostromern“. 3. Die FDP wird versuchen, ein Treffen mit dem Schriesheimer Bürgermeister zu arrangieren.

 

Eine weitere Zusammenarbeit von LEO mit den Schriesheimer Kommunalpolitikern der FDP und ein offener Dialog mit Gegnern und Befürwortern der Windkraft im Wald wurde von allen begrüßt.

 

Bericht von Christoph

 

Rückblick auf die Infoveranstaltung am 06.10.2023 in Schriesheim

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zu Gast im Zehntkeller in Schriesheim

 

Auf Einladung der Bürgerinitiative „Gegenwind Schriesheim“ referierte am 6. Oktober der ehemalige Hamburger SPD Umweltsenator und Gründer der Sparte für Erneuerbare Energien bei RWE (Innogy) Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zum Thema „Die große Energiekrise und das Scheitern der Energiewende“ im Schriesheimer Zehntkeller. Die im Vorfeld kritische Berichterstattung in der RNZ führte offensichtlich dazu, dass viele Menschen wissen wollten, was bei der Energiewende derzeit falsch läuft. Der Zehntkeller war auf jeden Fall bis auf den letzten Platz belegt.

Zu Beginn wurde erläutert, wie sich der technische Fortschritt bzw. der Anstieg der Weltbevölkerung seit dem Jahr 1800 auf den CO2-Ausstoß in der Erdatmosphäre ausgewirkt hat. Er veranschaulichte den CO2-Ausstoß pro Kopf und verglich diesen mit dem CO2-Ausstoß bezogen auf das BIP (Bruttoinlandsprodukt). Das BIP steht für die Wirtschaftskraft bzw. die Güter- und Dienstleistungsproduktion eines Landes. Beim Pro-Kopf-CO2-Jahresausstoß liegt Deutschland bei ca. 8 Tonnen (Schnitt weltweit bei 4,8 t) und nimmt augenscheinlich einen negativen Spitzenplatz ein, liegt aber immerhin noch besser als China (8,7 t). Berücksichtigt man jedoch den Ausstoß bezogen auf das BIP, nimmt Deutschland einen positiven Spitzenplatz ein und liegt mit 0,15 t pro $1000 BIP weit vor Ländern wie Japan, USA oder gar China (0,5 t) und deutlich unter dem weltweiten Schnitt von 0,28 Tonnen. Das liegt daran, dass Deutschland über alle Branchen hinweg eine der energieeffizientesten Produktionskapazitäten weltweit hat. Vom Umweltsünder Deutschland kann also keine Rede sein.

Die durch die Energiewende derzeit verursachte (politisch gewollte) Preisexplosion beim Strom führt nun dazu, dass deutsche Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig sind, wenn sie weiterhin im Inland produzieren. Sie wandern ab. So fallen 50 % des Strompreises bei der Steinkohleverstromung aufgrund von CO2-Abgaben an (Zertifikate und Steuern), bei der Braunkohle sind es gar 2/3. Die Folgen sind nicht nur Arbeitsplatzverlust in Deutschland, sondern die in Deutschland ehemals energieeffizient hergestellten Produkte werden mit einem Mehrfachen des CO2-Ausstoßes zukünftig im Ausland hergestellt. Richten sollen es die Erneuerbaren (Wind und Sonne), die massiv ausgebaut werden sollen und angeblich die günstigeren Alternativen darstellen - so der offizielle Tenor der Politik. Da erneuerbare Energien jedoch wetterabhängig und damit unzuverlässig Strom liefern, müssen erst einmal Speicherkapazitäten sowie neue Stromverteilernetze geschaffen werden.

Bei den Speicherkapazitäten setzt man hauptsächlich auf Wasserstoff. Wird Wasserstoff aus überschüssigem Strom erzeugt und bei Flaute wieder verstromt, vervierfachen sich die Kosten für Strom. Aus 7,5 Cent Windstromerzeugungskosten pro kWh werden dann über den Umweg Wasserstoff  30 Cent pro kWh Erzeugungskosten. Das sind jedoch nur die Kosten der Erzeugung - bis der Strom beim Endkunden ankommt (siehe Stromrechnung), fallen noch diverse andere Folgekosten und natürlich Steuern an. Hinzu kommen noch Netzausbaukosten, der Bau von neuen Kraftwerken, Schutz vor Überlastung etc. Unterm Strich und in der gemittelten Summe liegen die Erzeugungskosten für die Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Energien bei € 16 Cent, so Vahrenholt. Bei einem wettbewerbsfähigen angedachten Industriestrompreis von € 6 Cent müsste der Differenzbetrag entsprechend permanent subventioniert werden.

Auch die vielzitierte Wärmepumpe kam in Vahrenholts Vortrag vor. Beim derzeitigen Strommix in Deutschland schneidet z.B. ein Gasbrennwertkessel nur unwesentlich schlechter in der Klimabilanz ab, wie eine klassische Wärmepumpe, da der Strom für die Wärmepumpe immer noch zu einem großen Teil fossil erzeugt wird. Die gesamten CO2-Einsparungen beim Wärmepumpenbetrieb  sind deswegen praktisch zu vernachlässigen. Eine Vollumstellung auf Wärmepumpen in Deutschland würde derzeit wegen der geringen CO2-Einsparungen CO2-Vermeidungskosten von 6200 €/t CO2 verursachen. (Anmerkung des Verfassers: Die Renaturierung von Moorgebieten bekommt man schon für 100 €/t CO2-Vermeidung.)

Im weiteren Verlauf des Abends ging Vahrenholt dann auf die ökologischen Kehrseiten der angeblich grünen Windstromerzeugung ein. So haben mehrere Studien ergeben, dass die Windfarmen die lokale Umgebungstemperatur um ein halbes Grad erhöhen und es einen spürbaren Austrocknungseffekt gibt. Er thematisierte auch den hohen Blutzoll bei Fledermäusen, Insekten sowie Vögeln. Seine Forderungen an die Politik waren unter Anderem:

  • Entwicklung CO2-freier Kohleverstromungstechnologie (CO2-Abscheidung)
  • Aufhebung des Verbots CO2 in den Boden zu verpressen (CCS)
  • Aufhebung des Kohleausstiegsgesetzes
  • Investitionen in die Kernforschung
  • Wiederverwertung abgebrannter Brennstäbe und keine Endlagerung
  • Weiterbetrieb der abgestellten Kernkraftwerke
  • Forcierung wettbewerbsfähiger Stromspeichertechnologien
  • Aufhebung des Frackingverbotes und maximaler CO2 Zertifikatspreis von €50 pro Tonne.

Johannes Fink für LeO e.V.

Rückblick auf die LeO -Wanderung zum Naturfreundehaus Kohlhof - Schriesheim Altenbach vom 01.10.2023

 

Am 1. Oktober23 fand unsere LeO-Wanderung bei strahlendem Sonnenschein statt. Wir trafen uns am Parkplatz „Potsdamer Platz“ und wanderten von dort aus durch einen wunderschönen Laubwald Richtung Lampenhain. Als wir aus dem Wald traten, hatten wir einen atemberaubenden Blick über die sanften Hügel des Odenwalds Richtung Bergstraße. Von dort sahen wir auch die Windräder vom Kahlberg und Stillfüssel, die sich, wie so häufig in letzter Zeit, kaum drehten.

 

Von dort aus gingen wir einen Rundweg zurück. Unterwegs hielten wir noch bei den Hirtenkreuzen an. Dort wurde die Sage von den zwei streitbaren Hirten erzählt, die sich an der Gemarkungsgrenze immer wieder ärgerten, weil die Tiere des anderen auf der falschen Seite der Grenze weideten. Eines Tages gerieten die beiden darüber so in Rage, dass sie einander erschlugen. Ein Kreuz war neben dem Grenzstein zu sehen, das zweite war unter Laub im Boden verborgen.

 

Danach wanderten wir einen schmalen Pfad in einem Eichenwäldchen entlang und liefen weiter zum Naturfreundehaus Kohlhof, wo wir bereits von einigen Mitgliedern erwartet wurden.

 

Es fand ein reger Austausch statt. Wir kamen wieder zu dem Schluss, dass jeder an sich selbst arbeiten sollte, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Ein „weiter so, wie bisher“, kann es nicht geben, wenn wir schonender mit unseren Ressourcen umgehen möchten. Es war insgesamt ein sehr anregender und gemütlicher Nachmittag. Wir freuen uns schon auf die nächste LeO-Wanderung.

 

 

 

Rückblick auf die Waldwärts-Wanderung am 24.09.2023

 

Am Sonntag, dem 24. Sept. 2023 trafen wir uns zur ersten Waldwärts-Wanderung am Oberen Weinweg in Heiligkreuzsteinach. Hier wurde in der nassen Periode dieses Jahres, im Winter bis April-Mai im großen Stil Holz geerntet, mit der Folge, dass ein wunderbarer Naturweg absolut zerfahren wurde. Aus der Nordic-Walking-Strecke wurde eine breite Trasse geformt und mit einer dicken Schicht Schotter-Geröll, welches nur schwer begehbar ist, versehen. Rechts und links des Weges waren die Spuren der Bewirtschaftung allgegenwärtig und nicht zu übersehen. Ca. 20 Teilnehmer fanden sich zur Wanderung ein und bei einer Vorstellungsrunde wurde schnell klar, wie stark der Eindruck ist, den eine rücksichtslose Waldbewirtschaftung bei Bürgern hinterlässt. Am Ende des Weges, also am Wendepunkt der Wanderung hatten wir die Möglichkeit kurz in Buchenwald einzutauchen, der mit seinem intakten Waldboden und seinem geschlossenen Kronendach und gesunden, älteren Bäumen beeindruckte. Es bleibt zu hoffen, dass sich in naher Zukunft der Wald zumindest in ausreichend großen Refugien ungestört auf die Klimasituation einstellen darf und dass bei der Bewirtschaftung die naturnahe Waldwirtschaft Einzug hält. Das Fazit der Wanderung in der Schlussrunde war: Die Waldwende kommt und bürgerschaftliches Engagement ist angesagt.

 

 

 

Die nächste Wanderung wird wieder über das Amtsblatt angekündigt und über den LeO-Verteiler veröffentlicht.

 

Rückblick auf die Veranstaltung am 18.8.2023

 

LeO und NOW gemeinsam für Erhaltung des Lammerskopfes

 

Auf dem Lammerskopf bei Heidelberg sind bekanntlich ca. 15 riesige Windkraftanlagen geplant, mitten in einem FFH- und Wasserschutzgebiet mit geschlossenem, gesundem Baumbestand und wichtiger ökologischer Funktion für die Region. Als das Projekt von Forst BW konkret wurde, hat sich schnell breiter Widerstand gebildet. Ganz besonders aktiv ist die Bürgerinitiative „NOW! Lebenswertes Ziegelhausen“. Als diese im Mai 2023 gegründet wurde und eine Mahnwache veranstaltete, waren LeO-Vertreter gleich vor Ort und es wurde beschlossen, sich zu vernetzen und gemeinsam für den Erhalt der Natur zu kämpfen.

 

Ein Mitglied der Bürgerinitiative NOW ist Nawid Wuttke, ein Langstreckenläufer, der viel im Wald unterwegs ist, wo er seine Passion für das Laufen mit der Freude an der Natur verbindet. Am 18. August lief er einen Ultramarathon auf dem Neckarsteig von Bad Wimpfen nach Heidelberg über 128 km und 4.200 hm um gegen die Zerstörung des Odenwalds zu demonstrieren – eine unglaubliche Leistung bei schwüler Hitze! An der Strecke am Dilsberg und am Ziel in Heidelberg waren Informationsstände aufgebaut. Als Vertreter von LeO waren wir auf dem Dilsberg vor Ort und warteten gemeinsam mit mehreren Mitgliedern von NOW am Stand geduldig auf den Läufer. Obwohl sich seine Ankunft durch die Hitze an diesem Tag um etwa zwei Stunden verzögerte, verging die Wartezeit in der Gruppe recht schnell. Wir nutzen die Zeit für anregende Gespräche und lernten uns so nebenbei besser kennen.

 

Es war ein besonderes Erlebnis, als Wuttke und sein Trainingspartner schließlich unter kräftigem Applaus auf dem Dilsberg eintrafen. Sofort wurden ihnen vom Versorgungsteam erfrischende Getränke und Obst gereicht. Rasch machte man noch ein paar Fotos, bevor Nawid zum Aufbruch der schweren Schlussetappe nach Heidelberg angefeuert wurde, wo er gegen 22 Uhr am Theaterplatz nach 18 Stunden Dauerlauf erfolgreich finishte. Wie wir von der BI und aus der RNZ erfuhren, wurde Nawid Wuttke - der erstaunlich frisch wirkte - dort ein überwältigender Empfang bereitet.

 

Wir gratulieren der Bürgerinitiative NOW Lebenswertes Ziegelhausen zu dieser beeindruckenden Aktion und sind froh in ihnen wertvolle Mitstreiter für unsere gemeinsame Sache - die Erhaltung des Odenwaldes - gefunden zu haben!

 

Zum Schluss möchten wir noch auf die gelungene Homepage https://now-ziegelhausen.de/ von NOW aufmerksam machen und mit dem gut gewählten Zitat Reinhold Messners von dieser Seite enden: „Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will.“

 

Christoph Randt und Manuela Palmer von LeO

 

 

Windpark Lammerskopf: Infoveranstaltung am 19.07.2023, in der Steinbachhalle in Ziegelhausen

Dort fand eine weitere Veranstaltung zum Thema Windkraft in der vollbesetzten Steinbachhalle statt. Etwa 500 Interessierte mussten teilweise stehen, da der Andrang so groß war. Schon zu Beginn wurde den Anwesenden schnell klar, dass es sich keineswegs um eine Informations-, sondern vielmehr um eine Werbeveranstaltung zugunsten der Windindustrie handelte. Alle ausgewählten Redner und Gruppierungen hatten offensichtlich den Auftrag, die geplanten Windindustrieanlagen am Lammerskopf im besten Licht erscheinen zu lassen.

Erster Redner war der Heidelberger Klimabürgermeister Schmidt-Lamontain. Als Klimabürgermeister kommt für ihn Klimaschutz an erster Stelle, was nichts anderes heißt, als dass die Windkraft auf dem Lammerskopf für ihn gesetzt ist. So ist es seiner Meinung nach keine Frage mehr des Ob, sondern nur noch des Wann. Sein erklärtes Ziel ist die Klimaneutralität der Stadt Heidelberg, und hier gilt es Nägel mit Köpfen zu machen bzw. bezüglich CO₂-Einsparungen Haken in Excelsheets zu setzen. Dass so ein Vorhaben in einem FFH- bzw. Natura2000-Schutzgebiet umfängliche artenschutzrechtliche Prüfungen nach sich zieht, war für den Grünen-Politiker kein Hinderungsgrund. Offenbar hat er hier mehr Informationen als er preisgeben wollte. Warum Schmidt-Lamontain diesen Prüfungen so entspannt entgegensieht, wurde kurz darauf bei den Themen-Inseln in der Rubrik Natur- und Artenschutz klar.

Zu Wort kam hier nicht etwa ein unabhängiger Experte, sondern mit Andreas Ness ein Vertreter einer Firma (IUS Weibel & Ness GmbH), die „schon viele Gutachten für die Windindustrie erstellt“ hat. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass diese in der Regel anders ausfallen, als die von unabhängigen Gutachtern, die keine Verpflichtung gegenüber dem Auftragsgeber haben. Er lobte dann auch sogleich die Windhöffigkeit am Lammerskopf und erklärte, dass alle durch den Bau verursachten Schäden selbstverständlich ausgeglichen würden. Die Schäden durch den Betrieb der Anlagen sah er weniger kritisch, da die im Gebiet lebenden Fledermausarten eh nur auf dem Boden oder im Gebüsch jagen würden. Spätestens da fiel dem ein- oder anderen Zuhörer die Kinnlade herunter. Der ebenfalls anwesende Fledermausexperte stellte hingegen klar, dass das Gebiet flächendeckend von mehrere Arten von streng geschützten Fledermausarten besiedelt ist, und dass diese sehr wohl massiv unter den sich drehenden Rotoren zu leiden haben.

Die abstruseste Rede hielt jedoch der Vertreter von Forst BW Michael Thies. Im Intro referierte er über die Wichtigkeit des Waldes in seiner Funktion als Erholungsgebiet, Wasserspeicher, sowie für den Natur- und Artenschutz, Bodenschutz und Landschaftsschutz, um dann aber unvermittelt den Lammerskopf (auf den alle diese Aspekte zutreffen) als alternativlosen Standort anzupreisen. Auch hier wurde wieder auf die Windhöffigkeit hingewiesen und die Sinnlosigkeit der Windkraft in der Ebene betont. Alle möglichen Flächen wären geprüft worden und nur der Lammerskopf wäre schlussendlich als optimaler Standort übrig geblieben. D.h. vor der Entscheidung ging eine intensive Tauglichkeitsprüfung voraus und auch mit der Regionalversammlung, welche die Windvorranggebiete festlegt, wäre das Areal abgesprochen. Er betonte weiterhin, dass Forst BW im Vorfeld auch alle umliegenden Gemeinden zeitnah und vollumfänglich über die Pläne informiert habe. Von Vertretern der Windindustrie ist man geschönte Prospekte und Aussagen etwa zu den erwarteten Erträgen und den negativen Umwelteinflüssen ja mittlerweile gewohnt. Gänzlich neu ist hier jedoch, dass ein offizieller Vertreter von Forst BW - immerhin eine Anstalt des öffentlichen Rechts – es mit den tatsächlichen Sachverhalten nicht so genau nimmt.

Windkraft in der Ebene bringt zwar etwas weniger Ertrag, allerdings sind die Baukosten deutlich geringer und auch die Schäden sind vergleichbar niedriger im Vergleich zu einem Natura2000-Schutzgebiet. Weiterhin wurde weder die Fläche mit der Regionalversammlung abgestimmt, noch wurden die Gemeinden von Forst BW vorab informiert. Letztere erhielten ihre Informationen hauptsächlich aus der Presse. Diese Äußerungen sorgten nicht nur bei den anwesenden Bürgermeistern des GVV Schönau für Unmut, auch das Publikum quittierte Thies‘ Aussagen mit Unmutsbekundungen. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass sich das Publikum zum großen Teil verschaukelt fühlte. Die Rechnung der Initiatoren der Veranstaltung ging nicht auf. Die meisten Besucher schienen den Plänen der Stadt Heidelberg und Forst BW jetzt deutlich kritischer als vor der Veranstaltung gegenüber zustehen. Durch die arrogant und selbstgefällig wirkende Art der Vortragenden, wurde unserer Meinung nach, bei den meisten Besuchern der Veranstaltung nur noch die Ablehnung gegenüber dem Projekt verstärkt. Mitgenommen - falls das überhaupt das Ziel der Veranstaltung war - wurde hier niemand.

Rückblick auf die Podiumsdiskussion in Wilhelmsfeld am 12.07.2023

 

Der vorerst letzte Teil einer Veranstaltungsserie zum Thema Windkraftausbau auf der Gemarkungsfläche des GVV Schönau (bekannt unter dem Namen Lammerskopf) fand am 12.07.2023 in der Odenwaldhalle in Wilhelmsfeld statt. Nach Veranstaltungen in Heiligkreuzsteinach und Schönau lud der GVV zu einer Podiumsdiskussion in die Odenwaldhalle ein. Vertreten waren Dr. Jochen Schwarz vom BUND, MDL Dr. Albrecht Schütte von der CDU, MDL Jan-Peter Röderer von der SPD, MDL Hermino Katzenstein von den Grünen und Peter Erb, Geschäftsführer von den Stadtwerken Heidelberg. Durch das Programm führten der Geschäftsführer des GVV Werner Fischer sowie der Wilhelmsfelder Bürgermeister Tobias Dangel.

 

Zu Beginn durften die Teilnehmer kurz ihre Standpunkte erläutern, während im Anschluss zuvor eingereichte Fragen von Moderator Tobias Dangel stellvertretend gestellt wurden. Zum Abschluss wurden dann zusätzlich noch Fragen aus dem Publikum zugelassen. Zusammengefasst stellte sich dem Publikum folgendes Bild dar:

 

Hermino Katzenstein von den Grünen hat keinerlei Probleme mit Windindustrieanlagen in Schutzgebieten. Für ihn hat CO2-Vermeidung oberste Priorität, der Natur- und Artenschutz hat sich dem unterzuordnen. Zu schützen seien auf der geplanten Fläche lediglich Fledermäuse und Buchen. Erstere könne man mit Abschaltungen der Windanlagen zu bestimmte Zeiten schonen, die Buchen würden im Zuge von Wiederaufforstungsmaßnahmen ersetzt werden.

 

Jan-Peter Röderer, seines Zeichens Biologe, sah es etwas differenzierter. Er lehnte Windindustrie in besagtem Gebiet ab, verwies aber darauf, dass nicht alle FFH-Gebiete automatisch von der Windkraft freigehalten werden sollen. Prinzipiell gäbe es genügend Wald, der weniger schützenswert ist, diesen hätte man in Betracht ziehen können. Er kritisierte Forst BW für die Wahl genau dieser Fläche, die er am Wenigsten geeignet für die Windkraft ansah.

 

In die gleiche Kerbe hieb auch Jochen Schwarz vom BUND. Mit der Ausweisung dieser hochsensiblen und absolut schutzwürdigen Fläche hätte Forst BW dem Klimaschutz einen Bärendienst erwiesen und würde unnötigen und generellen Widerstand bei den Menschen für Klimaschutzmaßnahmen erzeugen. Er betonte außerdem, dass im Zuge der Klimakrise mehr Naturschutz gefragt ist und nicht wie hier der Natur-und Artenschutz durch Klimaschutzmaßnahmen unter die Räder kommen darf. So gibt es auf dem Plangebiet mehr als ein halbes Dutzend streng geschützte Arten, die windkraftsensibel sind. Prinzipiell fordert auch er einen massiveren Ausbau der Windkraft. Unkritische Flächen wären seiner Meinung nach genügend vorhanden.

 

Albrecht Schütte hatte sich schon im Vorfeld klar gegen Windräder rund um den Lammerskopf ausgesprochen und liegt damit über Kreuz mit seinem Parteikollegen und Minister für den ländlichen Raum Peter Hauk. Er erläuterte, dass die Metropolregion schon heute mit durch die Windindustrie genutzten und zukünftig geplanten Flächen das 1,8 % Flächenziel bereits übertreffe. Für ihn sei es inakzeptabel, dass solch ein massiver Windkraftausbau alleine der ländliche Raum zu stemmen habe und die Stadtbevölkerung gänzlich ungeschoren davon komme. Platz wäre z.B. in Industriegebieten, also dort, wo der erzeugte Strom auch benötigt würde. Außerdem bezweifelte er den ökologischen Wert des im Anschluss nachgepflanzten Waldes, wie von MDL Katzenstein erläutert. Für ihn geht die Windkraftplanung nur über den Regionalplan und nicht über Einzelaktionen wie von Forst BW oder auch einzelner Gemeinden.

 

Peter Erb von den Stadtwerken erläuterte nochmal, wie es zur Aufteilung der 600 Hektar großen Fläche kam, damit auch Bürgergenossenschaften u.U. zum Zuge kommen könnten. Die in den Medien kolportierten möglichen Pachteinnahmen von mehr als € 200.000 pro Windradstellplatz kommentierte er als „jenseits von Gut und Böse“. Das heißt nichts anderes, als dass Bürgergenossenschaften diese Beträge nie und nimmer erwirtschaften können. Warum Großkonzerne auch durchaus mehr anbieten, konnte oder wollte er nicht beantworten.

 

Im Anschluss an die persönlichen Kurzvorträge hatten dann die Beteiligten die Möglichkeit, Stellung zu den eingereichten Fragen zu beziehen. So bezog sich eine Frage auf die geplante CO2-Neutralität bis 2045. Ab dann will Deutschland ja bekanntlich CO2-neutral sein. Die Frage war, ob das realistisch mit Erneuerbaren Energien zu schaffen sei.  Sowohl Katzenstein als auch Röderer antworteten mit einem eindeutigen Ja. Konkrete Zahlen nannten sie allerdings nicht. Wesentlich besser vorbereitet war hier MDL Schütte. Dieser erklärte den staunenden Zuhörern, dass man nur für Baden-Württemberg 30.000 bis 40.000 Windräder benötigen würde, um alleine den derzeitigen Bruttostrombedarf des Bundeslandes decken zu können. Nicht eingerechnet die Zeiten, in den es keinen Windstrom gibt, d.h. Kosten und Aufwand für Speichertechnologien sowie Netzausbau sind hier noch gar nicht eingerechnet. Das wären in Baden-Württemberg mehr Windräder, als sich derzeit in ganz Deutschland drehen! Für ihn wird das CO2-Ziel ohne CO2-Abscheidung bzw. -Verpressung und zusätzlichem massiven Stromimport nicht zu erreichen sein. Des Weiteren werden unter diesen Bedingungen energieintensive Unternehmen keine Zukunft im Land haben.

 

 

In der nächsten Frage ging es um den Nutzen der Windkraft für das Klima im Verhältnis zum Nutzen des Waldes für das Klima. MDL Katzenstein betrieb CO2-Erbsenzählerei und behauptete, dass ein Windrad die CO2-Bilanz im Verhältnis zum geopferten Wald bzw. dem Ressourceneinsatz innerhalb eines Jahres ausgeglichen habe, man auf den Wald also durchaus verzichten könne. Wenn Holz z.B. verrottet, wird ebenfalls CO2 freigesetzt. Schwarz und Röderer stellten dazu fest, dass sich der Wald definitiv nicht für seinen Stoffwechsel zu rechtfertigen habe bzw. als CO2-Emmitent angeklagt werden sollte. Schwarz erklärte weiter, dass durch die Verrottung und anschließende Humusbildung ca. 40 % des CO2 im Boden gebunden wird, während es bei der Verbrennung zu 100 % in die Umwelt gelangt.

 

 

Die letzte Frage traf dann den Nerv der Zeit: Ob man denn jetzt AfD wählen müsse, um Natur und Umwelt zu schützen? Die etablierten Parteien seien ja unisono für den Ausbau der Windkraft und nähmen, wenn auch in deutlichen Abstufungen, Schäden an Natur und Umwelt dafür durchaus in Kauf. Bei der Antwort auf diese Frage waren sich dann alle Politiker einig. Die AfD würde hier nur populistische Narrative bedienen, hätte aber keinen Plan, wie man das Problem des Klimawandels sinnvoll lösen könne.

 

 

Wie auch bei den anderen Veranstaltungen des GVV und des Lebenswerten Odenwaldes e.V. war es für die deutliche Mehrheit der Zuhörer absolut unverständlich, warum Forst BW für die Windindustrie ein geschütztes Waldgebiet opfern will. MDL Katzenstein von den Grünen als rigoroser Vertreter einer „Windindustrie-ja-und-überall-Politik“ stand  hier mit seiner Meinung ziemlich alleine da. Es bleibt spannend und abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Der  GVV Schönau und LeO e.V. haben auf jeden Fall geholfen, die Thematik den betroffenen Menschen näher zu bringen. Nur mitbestimmen dürfen sie hier nicht!

 

Johannes Fink für LeO e.V.

 

 

 

Dr. Albrecht Schütte: Windräder nicht auf dem Lammerskopf

Ausbauziele für die Region können auch ohne Eingriff in dieses ökologisch hochwertige Gebiet erfüllt werden

 

Zu der Diskussion um Windkraftanlagen auf dem Gebiet des Lammerskopf zwischen Schönau und Ziegelhausen, nimmt der örtliche Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte (CDU) einmal mehr klar Stellung:

„An vielen Orten in unserer Region machen sich die Gemeinden auf, in Abstimmung mit ihrer Bürgerschaft, an geeigneten Orten die Windkraft deutlich auszubauen. Dabei binden die Kommunalvertreter ihre Bevölkerung ein und informieren rechtzeitig, zum Teil finden auch Bürgerentscheide statt. Gleichzeitig wird abgewogen, wo sich der Ausbau aufgrund der Windhöffigkeit besonders lohnt versus welche ökologischen Eingriffe damit einhergehen. Auch die Veränderung des Landschaftsgebietes - Stichwort Umzingelung – wird anderenorts berücksichtigt.“

Leider fehlen Einbindung der Bürgerschaft und Abwägung verschiedener Ziele für das Gebiet des Lammerskopfs. Bürgerinnen und Bürger, Kommunalvertreter ebenso wie die Abgeordneten erfuhren aus der Zeitung, dass hier auf 660 Hektar bis zu 15 Anlagen geplant sind. Zudem wurden die ökologischen Eingriffe, vor allem in das FFH-Gebiet, nicht einmal grob bewertet. Kein Wunder, dass im Gegensatz zu anderen Standorten BUND und NABU den Standort Lammerskopf ablehnen.

Keineswegs, so Schütte, gehe es um eine Blockade sämtlicher Windkraftanlagen in der Region. Ganz im Gegenteil: Die von den Kommunen und der Bürgerschaft gewollten Flächen liegen deutlich über dem Flächenziel von 1,8%, welches Bund und Land den Regionen als Vorrangfläche für Wind vorgegeben haben.

„Wenn in der Region ausreichend Windkraftanlagen entstehen, macht es überhaupt keinen Sinn, gegen die ökologische Vernunft und gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der betroffenen Menschen gerade am Lammerskopf mit aller Gewalt Windkraftanlagen durchzusetzen.“, so der CDU-Abgeordnete.

 

Zum Abschluss geht der Vertreter für den Wahlkreis Sinsheim-Neckargemünd-Eberbach auf landesweite Fragestellungen ein: In den letzten Monaten hat sich Schütte mit Kleinen Anfragen zu innovativen Konzepten von Windkraftanlagen https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/4000/17_4543_D.pdf und den Standorten der bereits betriebenen Anlagen https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/4000/17_4780_D.pdf an die Landesregierung gewandt.

„Ich bin fast vom Stuhl gefallen, dass 58% der Windkraftanlagen in Baden-Württemberg im Wald stehen und nur ein Prozent im Industriegebiet, obwohl gerade dort Firmen immer wieder Windkraftanlagen direkt auf ihr Gelände bauen wollten, um den Strom selbst zu nutzen.“ Ein Grund, der hier genannt wird, ist die vorgegebene maximale Höhe von Bauwerken. „Hier“, so Schütte, „müssen wir unbedingt nachschärfen. Es macht ökonomisch und ökologisch keinen Sinn Windkraftanlagen weg vom Verbraucher statt direkt in Industriegebieten – natürlich mit ausreichend Abstand zu Wohngebieten - zu installieren.“

 

Rückblick auf die Sternwanderung zum Münchel am 08.07.2023

Knapp 150 natur- und heimatverbundene Menschen hatten sich trotz großer Hitze zur Sternwanderung an der Münchelhütte hoch über dem Steinachtal bei Schönau eingefunden. Zu Fuß, mit dem Rad oder zu Pferd waren sie aus den umliegenden Gemeinden gekommen. Allesamt äußerten sie ihren Unmut darüber, dass ein 600 Hektar großer gesunder Buchenmischwald zum Windindustriegebiet umfunktioniert werden soll. Organisiert wurde die Veranstaltung wieder in Kooperation des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Schönau mit dem Verein „Lebenswerter Odenwald Heiligkreuzsteinach e.V. “ vertreten durch Martina Gaudes, der 1. Vorsitzenden. Letztere gab einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte und die Gründung des Vereines im Jahr 2017. Auslöser war die Ausweisung von Windindustriegebieten im Wald an der hessisch/badischen Grenze. Schon damals, bevor noch der Artenschutz durch die aktuelle Politik praktisch abgewickelt wurde, setzten sich die hessischen Grünen über bestehende Gesetze hinweg und genehmigten bereits Anlagen in Schutzgebieten.
Der Geschäftsführer des GVV Werner Fischer erläuterte im Anschluss nochmals die Situation und stellte klar, dass alle Gemeinderäte des GVV (Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld) sich einstimmig gegen die Pläne von Forst BW ausgesprochen haben. Dieser möchte nämlich die gesamte Fläche des Höhenzuges zwischen Heidelberg und Schönau an die Windindustrie verpachten. Auf einer Länge von 6 km könnte sich dann Windanlage an Windanlage reihen. Neben dem großzügigen Ausbau von Zuwegungen würden ganze Bergkuppen abgetragen. Die kahl geschlagenen Flächen für die Windräder dürfen nämlich maximal ein Gefälle von einem Prozent ausweisen. Hinzu kommen noch die nicht vorhandenen Stromleitungen und Trafostationen, die ebenfalls gebaut werden müssten und einen zusätzlichen Eingriff in die Natur darstellen.
Der Anwohner, Christian Arnold, aus dem nahegelegenen Hasselbacher Hof berichtete von behördlichen Auflagen, die es ihm aus Naturschutzgründen nicht einmal erlauben, Teile seines Grundstückes zu bearbeiten bzw. zu pflegen. Hier wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen, denn Windindustrie geht seit Habecks Osterpaket immer und überall. Neben Vertretern des GVV, den Bürgermeistern Sieglinde Pfahl, Matthias Frick, Volker Reibold und Tobias Dangel, LeO e.V., der Naturschutzinitiative e.V., Waldwende JETZT (Sieglinde Wiese) sowie Monika Becker, NOW Ziegelhausen, war auch Dietmar Hellmann von Forst BW vor Ort und wagte sich ans Mikrofon. Dass Forst BW die Ausschreibung aufgrund des Protestes der umliegenden Gemeinden in zwei Teile aufgespalten und somit einen kleineren Teil des Waldes als Bürgerwindpark vorgesehen hat, konnte die Anwesenden nicht wirklich friedlich stimmen. Ansonsten verwies er auf die Bedeutung der erneuerbaren Energien und die Vorgaben aus Berlin bzw. Stuttgart.


Dr. Richard Leiner von der Naturschutzinitiative e.V. zog Bilanz beim Thema Natur- und Artenschutz. Einst Vorbild, ist Deutschland mittlerweile Schlusslicht beim Naturschutz und verstößt permanent gegen EU-Vorgaben. Jahrzehntelange Bemühungen, dem Natur- und Artenschutz zu seinem Recht zu verhelfen, wurden in den letzten Jahren durch verschiedenste Gesetze und Verordnungen ausgehebelt. So hat Hessen die Landschaftsschutzgebiete bereits vor Jahren komplett abgeschafft und nach aktueller Gesetzgebung (Osterpaket) haben FFH[1]Schutzgebiete praktisch keinerlei Bedeutung mehr. Zugunsten der Windindustrie wurde der Natur- und Artenschutz fast vollständig geschleift. Dass sich der Klimawandel durchaus negativ auf die Artenvielfalt auswirkt, bestritt Leiner keineswegs. Jedoch kritisierte er den minimalen Klimanutzen durch den Ausbau der Windindustrie im Verhältnis zum angerichteten (Kollateral-)Schaden. Die negativen Auswirkungen der Windindustrie bzw. der deutschen Energie- und Klimapolitik im Allgemeinen auf den Artenschutz sind wesentlich dramatischer als die des Klimawandels selbst. Ein geschlossener Buchenmischwald wie der um den Lammerskopf beherbergt unzählige Rote-Liste-Arten, die noch nicht einmal erfasst sind. Außerdem sind Buchenmischwälder als sommergrüne Laubwälder deutlich seltener und bedrohter als selbst der viel zitierte tropische Regenwald.
Carolin Schütze von der Schönauer CDU stellte in ihrer Rede die Wichtigkeit des Waldes für die Naherholung sowie die Lebensqualität vor Ort heraus. Gerade in einer Zeit, wo man auf Langstreckenreisen verzichten sollte und Erholung in der Nähe eine größere Rolle zu spielen beginnt, verbaut man sich mit einem Windindustriegebiet alle Möglichkeiten. Sie betonte außerdem, dass ihre Gemeinde Teile des Trinkwassers aus dem betroffenen Gebiet bezieht und befürchtet negative Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung.
Sieglinde Wiese von der Waldwende JETZT! berichtete von vielen neuen Ortsgruppen, die sich gerade gründen und für den Erhalt des Waldes einsetzen. Der Waldwende JETZT! geht es generell darum, den Wald zu schützen und nicht als Geldanlage- oder Gewinnmaximierungsobjekt zu missbrauchen. Zum Missbrauch durch die Windindustrie kommt die intensive Nutzung und Ausbeutung des Waldes durch die Forstindustrie noch hinzu. Deshalb ihr Slogan: „Wer den Wald behalten will, muss ihn stehen lassen!“
Die emotionalste Rede jedoch hielt die Heiligkreuzsteinacher Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl. Sie appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, jetzt zusammenzustehen und sich für den Erhalt des Waldes und der Natur einzusetzen. Wie vielleicht niemand anderes hat sie erkannt, dass die Umsetzung dieses Projektes dramatische negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen im Gebiet des GVV Schönau hätte. Nachdem Martina Gaudes zusammen mit Sieglinde Pfahl die Veranstaltung nach knapp anderthalb Stunden beendeten, hatten die Heimkehrer Frau Pfahls Worte noch im Ohr. So manchem wurde auf dem Heimweg bewusst, welche Zerstörung durch 15 oder mehr Windindustrieanlagen im geschlossenen Waldgebiet angerichtet werden würde. Sattgrüner, geschlossener Wald, ein intakter Wasserspeicher und gut vorbereitet, um dem Klimawandel zu trotzen, soll aufgrund des Klimawandels zerstört werden! Verstehen kann das niemand. Der Satz des Tages kam jedoch von Monika Becker von NOW Ziegelhausen. Sie zitierte Reinhold Messner mit der Aussage:
„Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will."

Johannes Fink - für LeO

Rückblick auf den 14. LeO Treff am 30.06.2023 in der Burg Waldeck in Vorderheubach

 

LeO-Treff in der Burg Waldeck

Unser gut besuchter LeO-Treff fand am 30. Juni 23 statt. Wir trafen uns an einem schönen Sommerabend im Garten der Burg Waldeck. Aus Heidelberg kamen zwei Mitglieder der Waldwende und berichteten über ihre Aktivitäten. Wir waren uns alle einig, dass in Zeiten der heißen, trockenen Sommer der Wald eines besonderen Schutzes bedarf. Wer bei großer Hitze einen Wald mit einem geschlossenen Blätterdach betritt, bemerkt sofort eine angenehme Kühle. Der sommergrüne Laubwald speichert in seinen Böden enorm viel Wasser, welches für unsere Trinkwasserversorgung und gleichermaßen für das Wohlergehen der Bäume unerlässlich ist. Werden diese Wälder zu stark durch Holzentnahme aufgelichtet, treffen die Sonnenstrahlen direkt auf die Böden und trocknen diese aus. Der Schutz des geschlossenen Blätterdaches fehlt nun und die Restfeuchtigkeit kann verdunsten. So werden die Wälder zusätzlich geschwächt. Sieglinde Wiese von der Waldwende brachte viele selbst angefertigte Plakate zum Thema Wald mit, die sie uns für die Sternwanderung zur Verfügung stellte. Sie hatte auch das Plakat „Wer den Wald behalten will, muss ihn stehen lassen“ gezeichnet. Davon ließen wir Aufkleber mit einem QR-Code zur Waldwende mit einem Link zu unserer Homepage drucken. Wir überreichten ihr die Hälfte als kleines Dankeschön dafür, dass sie uns ihren Entwurf zur Verfügung gestellt hatte. Diese Aufkleber sind bei uns im Kaltenbrunnenweg 3 kostenlos an unserem Infoboard erhältlich. Der gemeinsame Austausch war sehr interessant und inspirierend. Wir werden auch in Zukunft eng mit der Waldwende kooperieren. Insgesamt war es wieder ein Abend mit vielen anregenden Gesprächen.

Rückblick auf den Vortrag von Dieter Teufel, Umwelt- und Prognoseinstitut (UPI) Heidelberg am 29.06.2023 in der Stadtbibliothek Heidelberg

 

Windkraftwerke auf dem Lammerskopf?

Bei der Veranstaltung, zu der NABU Heidelberg und die Naturschutzinitiative e. V., Ortsgruppe Heidelberg, eingeladen hatten, referierte Dieter Teufel vom UPI ca. 90 Minuten über das Thema „Windkraft im Wald“, mit Schwerpunkt zum geplanten Projekt auf dem Lammerskopf.

Der sehr fundierte, hochinteressante Vortrag wurde im 04. Mai 2023 in der Steinachtalhalle in Heiligkreuzsteinach schon einmal gehalten und kann von der homepage des UPI heruntergeladen werden. Hier nur einige wesentliche Punkte und Schlussfolgerungen.

  •       1.   Windkraft wurde als wesentlicher Teil der Klimapolitik prinzipiell befürwortet.
  • 2.      Als geeignete Standorte sind Agrarflächen, Regionen an Verkehrswegen, Freiflächen oder Industriebrachen statt Wald zu bevorzugen. Diese sind ausreichend vorhanden, hierfür gibt es Studien (z. B. Bundesamt für Naturschutz); im Vortrag wurden Landkarten mit vielen geeigneten Flächen in Baden-Württemberg gezeigt.
  • 3.      In Teilen von Rheinland-Pfalz wurden nach längerem Streit die richtigen Schlussfolgerungen gezogen; während jetzt Windparks am Rand der Rheinebene konzentriert sind, bleibt der Pfälzerwald davon frei (Biosphärenreservat).
  • 4.      In vielen Lebensbereichen gibt es zahlreiche Beispiele für bessere Nutzung und Einsparpotential von Energie, durch die weitaus mehr CO2-Emissionen verhindert werden können als durch die in Baden-Württemberg geplanten Anlagen im Wald.
  • 5.      In Süddeutschland muss Sonnenenergienutzung Priorität haben, hierfür gibt es zahlreiche ungenutzte Flächen (Dächer, Lärmschutzwände), die sich potentiell besser eignen als Naturräume oder landwirtschaftliche Flächen.
  • 6.      Klima- und Umwelt-/ Naturschutz können und müssen zusammengebracht werden.

In der Stadtbibliothek waren ca. 80% - 90% der Plätze besetzt. Leider war die Presse offenbar nicht eingeladen, ein Pressefotograf war nicht zu sehen.

Das Interesse der Zuhörer war groß und zeigte sich in der nachfolgenden Diskussion. Allerdings erfolgte die Auswahl der Fragesteller völlig willenlos, es traten mehrere etwas eingebildete Selbstdarsteller auf, und die Zeit zur Diskussion war nicht ausreichend.

Von mehreren Zuhörern wurde Unverständnis und Unmut zum Verhalten des Heidelberger Gemeinderates (Abstimmung dafür) und zum Interview mit dem Heidelberger Klimabürgermeister Schmidt-Lamontain geäußert (RNZ vom 28.06.2023). Da offenbar niemand von den Befürwortern oder aus der Lokalpolitik anwesend war, blieben diese Fragen im Raum stehen.

Fazit: der Vortrag war eine umfassende Präsentation mit vielen detaillierten Recherchen und klaren Schlussfolgerungen. Der Schaden durch Zerstörung des wertvollen Naturraums am Lammerskopf (FFH-Gebiet, Wasserschutzgebiet) insbesondere durch Rodung, Versiegelung des Bodens, Verbreiterung der Wege, Hochspannungsleitungen usw. steht in absolut keinem Verhältnis zum Nutzen und ist für die Klimapolitik nicht zielführend. Der Vortrag sollte eigentlich Pflicht für alle Entscheidungsträger, Politiker und Verantwortliche sein.

(Christoph Randt)

 

 

Rückblick auf den Besuch von Minister Hauk in der Schönauer Stadthalle am 22. Mai 2023

 

Es war mittlerweile die dritte Großveranstaltung zum Thema Windkraft, die in den letzten zweieinhalb Wochen im Steinachtal stattfand, und es wird wohl nicht die letzte gewesen sein. Wie die Woche zuvor, war die Schönauer Stadthalle voll besetzt, als Minister Hauk (CDU) den betroffenen Bürgern aus dem Steinachtal sowie Heidelberg und Neckargemünd Rede und Antwort stand. Auf Einladung der Schönauer CDU-Gemeinderatsfraktion versuchte er zu erklären, warum ausgerechnet ein gesunder und schützenswerter Buchenmischwald, gelegen in einem FFH- und Wasserschutzgebiet, großflächig in ein Windindustriegebiet umgewandelt werden soll.

 

Doch von Anfang: Um 15.30 Uhr trafen sich Minister Hauk und der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte mit den Bürgermeistern und Fraktionssprechern der Gemeinderatsfraktionen aus Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Schönau und Wilhelmsfeld sowie Vertretern von LeO e.V. vor Ort im Wald auf dem Höhenrücken, wo nach Plänen von Forst BW bis zu 20 Windindustrieanlagen gebaut werden sollen. Schon beim Vor-Ort-Termin bekam der Minister einen Vorgeschmack auf das, was er am Abend in der Schönauer Stadthalle zu erwarten hatte. Keiner der Anwesenden konnte die Argumente des Ministers nachvollziehen. Aufwand, Kosten, Verlust der Lebensqualität sowie Natur- und Umweltschäden, so der allgemeine Konsens, stehen in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen. Die Gemeindevertreter fühlten sich im Gegenteil von der Landesregierung nicht ernst genommen und sachliche bzw. valide Einwände gegen die geplanten Maßnahmen werden und wurden von dieser lediglich zur Kenntnis genommen. Den Teilnehmern schien es, als ginge es der Landespolitik nur darum, auf Teufel komm raus Windanlagen zu bauen, egal wie und idealerweise bei der Landbevölkerung, weit weg von den Städten. So erklärte Hauk, dass die Bundesvorgabe von 1,8 % Windkraft auf Flächen in Baden-Württemberg Gesetz sei und die Landesregierung hier keinen Spielraum habe. Laut MdL Schütte werde der Rhein-Neckar-Kreis jedoch bereits nach den heutigen Planungen diese 1,8 % übererfüllen und so bestände kein Grund, in das FFH-Gebiet auf dem Lammerskopf einzugreifen. Er verwies auf die konkreten Windkraftplanungen vieler Gemeinden im Wahlkreis Sinsheim-Neckargemünd-Eberbach und lehnte daher in der Abwägung Windkraftanlagen auf dem  Lammerskopf ab. Zudem mahnte Schütte, dass Windkraftanlagen nicht nur im ländlichen Raum sondern auch z.B. in Industriegebieten entstehen müssten.

 

Im Moment gibt es nämlich geradezu ein Windhundrennen zwischen den Gemeinden, wer als erste Flächen zur Verfügung stellt, bevor die Nachbargemeinden dies ebenso tun. Eine regionale Planung und Absprachen sind nicht mehr gewünscht, derzeit herrscht hier das blanke Chaos.

 

In der Abendveranstaltung vor ca. 300 Zuhörern aus den umgebenden Gemeinden wiederholte Minister Hauk noch einmal, warum die 600 Hektar große Fläche alternativlos sei. Es fielen Sätze wie: „Alte Buchen sterben wegen des Klimawandels ab, wir müssen sofort etwas tun“, „Wir benötigen eine sichere und günstige Energieversorgung, damit unsere Industrie nicht abwandert“ oder „Im Wald da lebt niemand, da bietet sich Windkraft an“. Selbst eingefleischte CDU-Wähler kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. So hörte sich der CDU-Mann doch genauso an wie ein klassischer Vertreter der Grünen, die beim Thema Windkraftausbau eher keinen gesteigerten Wert auf die Menschen, die Natur und die Umwelt legen, sondern alles dem Ziel CO2-Einsparung unterordnen. Denn es wird nicht eine Buche weniger sterben, wenn ein gesunder Buchenmischwald für die Windindustrie geopfert wird. Selbst alle 30.000 derzeitigen Windanlagen in Deutschland haben praktisch keinen messbaren positiven Klimaeffekt. Für eine Fragestellerin war das reine Symbolik bzw. lediglich vorgeschoben, um die Windindustrie generell zu legitimieren. Auch die Feststellung, dass die Windkraft zu günstigeren Strompreisen und einer sicheren Energieversorgung beitragen würde, war eher dem Bereich „politische Wahrheiten“ zuzuordnen. Über 20 Jahre Energiewende, damit einhergehend die höchsten Strompreise der Welt sowie permanente Blackoutgefahr sprechen nämlich eine andere Sprache. Dass die Pachteinnahmen von Forst BW allen Menschen im Land zu Gute kommen werden, konnte die  betroffenen Bürger nicht wirklich beruhigen, denn die gehen praktisch leer aus. Hier trafen unterschiedliche Weltsichten aufeinander.

Das ursprünglich auf 19.45 Uhr terminierte  Ende der Veranstaltung wurde deutlich überschritten, da - von Ausnahmen abgesehen - niemand der Argumentation des Ministers folgen wollte und immer wieder handfeste Argumente von ihm eingefordert wurden. In seiner Not erklärte er dann auch mehrfach, dass man letztendlich nur das bekommen würde, was man gewählt habe und somit selber schuld sei am derzeitigen Zustand. Das Direktmandat im Wahlkreis Sinsheim wurde nämlich vom Grünen Bewerber gewonnen und der hatte sich deutlich für Windkraftanlagen auf dem Lammerskopf ausgesprochen. Eine klare Aussage gegen Windkraft auf dem Lammerskopf bzw. generell gegen Windindustrie in Schutzgebieten gab es von Minister Hauk, im Gegensatz zu MdL Schütte, allerdings auch nicht.

 Johannes Fink für LeO e.V.

Rückblick: LeO-Infostand am 18.05.2023 auf dem Münchel in Schönau

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir mit dem Fahrrad zum Münchel. Dort findet jedes Jahr das traditionelle Waldfest vom Liederkranz 1841 e.V.  in Schönau statt.

Wir bauten einen Infostand auf, um den Menschen ins Bewusstsein zu rücken, dass sich das Bild auf der schönen Lichtung in den nächsten Jahren komplett verändern könnte, wenn ein Großinvestor dort Windräder baut.

Das Fest war richtig gut besucht. Alle genossen dieses traditionelle Waldfest, ein wunderbares, toll organisiertes Ziel, zu dem sich der Weg durch den frischen Frühlingswald wirklich lohnt. Es ist der beste Beweis dafür, welchen hohen Wert der Wald für die Naherholung zu bieten hat. Wir verteilten Flyer an den Tischen. Dort kam es zu einigen interessanten Gesprächen.

Hoffentlich konnten wir ein wenig transparent machen, was zu verlieren ist, wenn dieser gesunde Laubwald industrialisiert werden sollte.

Martina Gaudes

 

 

 

Rückblick auf die Veranstaltung am 15.05.2023 in Schönau

 Windkraft im Wald - Fluch oder Segen?“

Die Stadthalle in Schönau war voll, als die Schönauer Gemeinderatsfraktionen in Kooperation mit dem Heiligkreuzsteinacher Verein Lebenswerter Odenwald (LeO e.V.) zur Informationsveranstaltung „Windkraft im Wald - Fluch oder Segen?“ riefen.  Nach der Veranstaltung des Gemeindeverwaltungsverbandes in Heiligkreuzsteinach eine Woche zuvor, war dies eine weitere Möglichkeit der Bürger, sich über die Pläne und Auswirkungen des geplanten Windindustriegebietes zwischen Schönau und Heidelberg zu informieren. Den Abend moderierte der Geschäftsführer des GVV Schönau Herr Werner Fischer. Er wiederholte im Wesentlichen nochmals die Standpunkte der Verwaltung bzw. der Gemeinderatsfraktionen, dass diese auf keinen Fall die Pläne von Forst BW – nämlich den Bau von 15 bis 20 Windanlagen – akzeptieren, geschweige denn unterstützen werden.  Er kritisierte weiterhin die nicht vorhandene Informationspolitik von Forst BW sowie die fehlende Bürgerbeteiligung bei einer so einschneidenden Maßnahme. Er hob weiterhin hervor, dass sich sowohl der NABU als auch die lokalen BUND-Gruppen gegen jegliche Windausbaupläne auf der Fläche ausgesprochen haben. Die Naturschutzorganisationen kritisieren, dass es sich bei der ausgewiesenen Fläche um ein Schutzgebiet mit höchstem Schutzstatus handelt. Von natur- und umweltverträglichem Ausbau der Windenergie kann hier keinesfalls die Rede sein.

Im zweiten Teil der Veranstaltung referierte Dr. Ing. Andreas Sindlinger über die Effektivität der Windkraft in Baden-Württemberg. Da die Windkraft ja zur sicheren Energieversorgung beitragen soll (vor allem im Winter, wenn Strom für E-Autos und Wärmepumpen benötigt wird) stellt sich die Frage, wie zuverlässig Windanlagen den Strom überhaupt erzeugen. Er erläuterte, dass Baden-Württemberg bis auf wenige Ausnahmen Schwachwindgebiet ist und der Wind deutlich weniger stark weht wie z.B. an der Küste bzw. auf dem Meer. Der Stromertrag der Windkraft ist logischerweise von der Windstärke abhängig. Die Hälfte der Windstärke bedeutet jedoch nicht etwa nur eine Halbierung des Ertrages, sondern auf Grund physikalischer Gesetzmäßigkeiten eine Achtelung. D.h. selbst geringfügig weniger Wind hat enorme Auswirkung auf die Stromausbeute und macht Windkraft im Binnenland eigentlich unattraktiv. Die angegebenen Leistungen der Windanlagen sind deshalb erst einmal nicht aussagekräftig. Während herkömmliche Kraftwerke Strom rund um die Uhr erzeugen und die Nettostromerzeugung annähernd an die maximale oder Nennleistung dieser Kraftwerke herankommt, erzeugen Windkraftanlagen nur einen Bruchteil des Stromes bezogen auf ihre Nennleistung. Diese ist aber der Wert, mit dem beim Ausbau der Windkraft geworben wird. So setzen Anlagen in Baden-Württemberg im Schnitt gerade mal ein Fünftel ihrer Nennleistung in Strom um. Das führt dazu, dass 10 % des Jahres der Ertrag bei gerade mal 1,5 % der Nennleistung liegt und die Hälfte des Jahres weniger als 13,5 % der Nennleistung in Strom umgesetzt werden kann.

Trotz dieser Fakten forciert die Landesregierung den Ausbau weiter und plant gar eine Verneunfachung der für Windkraft ausgewiesenen Flächen im Rhein-Neckar-Kreis. Natur- und artenschutzrechtliche Bedenken wurden durch das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ von Anfang 2023 aus dem Weg geräumt. D.h. Windindustrieanlagen können prinzipiell überall und ohne Einschränkungen errichtet werden.

Konkret wurde es dann im dritten Teil der Veranstaltung, als Rainer Hofmann einen Rückblick auf die Entstehung des Windindustriegebietes am Greiner Eck gab. Hier drehen sich seit einigen Jahren fünf Windräder. Auch diese Fläche liegt in einem Schutzgebiet, in dem viele streng geschützte Arten wie Wespenbussard und Äskulapnatter nachgewiesen wurden und sich zusätzlich viele Kleinbiotope befinden. Dass letztere durch die von den Projektierern beauftragten Gutachter oftmals übersehen wurden, sei nur am Rande erwähnt. Rainer Hofmann berichtete weiter von arsenbelastetem Schotter, der zum Wegebau in Größenordnung von zehntausenden Tonnen eingebracht wurde. So wurde eine Arsenbelastung von 1,8 Tonnen auf den Zuwegungen und den Kranstellplätzen berechnet. Des Weiteren informierte er über Ölunfälle, Brandschutzdefizite, Bodenverdichtung und Trinkwassergefährdung durch Anhebung der Schadstoffgrenzwerte auf Industriegebietsniveau.

Die hessische Landesregierung hat jedoch alle diese Punkte mehr oder minder ignoriert und sich darüber hinweggesetzt. Angepriesen wurde das Gebiet als einer der besten Windstandorte im Odenwald. In der Realität lag der Energieertrag allerdings rund 30 % unter den in der Planungsphase gemachten Vorhersagen. Auch die immer wiederkehrende Aussage, dass eine Windanlage mehrere Tausend Haushalte mit Strom versorgen könne, wurde als unzutreffend dargestellt. Im Schwachwindgebiet Odenwald gibt es nämlich sehr oft Zeiträume, wo die Stromausbeute der Windkraft gleich NULL beträgt!

Zum Schluss wurde noch auf die Auswirkungen auf die Menschen vor Ort eingegangen. Die sogenannte „Nachtstille“ steht für einen hohen Wohnkomfort im ländlichen Raum. Diese Nachtstille wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Die zukünftigen Immissionsrichtwerte werden in den Gemeinden Schönau, Ziegelhausen, Kleingemünd und Wilhelmsfeld aller Voraussicht nach die eines reinen Wohngebietes überschreiten. Die Auswirkungen des von den Anlagen ausgehenden niederfrequenten Schalls (Infraschall) sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Die Forschung bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen dazu steht noch am Anfang.

All diesen Punkten zum Trotz plant Forst BW die riesige Fläche von 600 Hektar zwischen Heidelberg und Schönau für die Windkraftnutzung auszuschreiben. Und das, ohne die Bevölkerung zu informieren oder gar zu befragen.

Johannes Fink für LeO e.V.

 Rückblick auf die Kräuterwanderung am 12.05.2023

Maiengrün in Hülle und Fülle ....

Der Auftakt ist gemacht, die erste LeO- Wildkräuterführung 2023 fand im Eiterbachtal am Freitag, den 12. Mai statt. Die Teilnehmer kamen diesmal von weit her. Selbst der Weg von Gauangelloch, Weinheim oder gar Wiesbaden kann offensichtlich nicht schrecken, wenn eine Wildkräuterwanderung mit Dorisa Winkenbach lockt. Das zeigt, welchen Bekanntheitsgrad weit über die Region hinaus „unsere“ Wildkräuterexpertin genießt.

„Maiengrün … in Hülle und Fülle“ hatte Frau Winkenbach diese Tour genannt, passender hätte das Motto nicht sein können. Denn gleich auf den ersten Metern fanden wir das Motto bestens bestätigt: Gundermann, Scharfsgarbe, Spitzwegerich, Löwenzahn, Knoblauchsrauke, Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut, Labkraut, Taub- und Brennnessel, Hirtentäschel und der allgegenwärtige Giersch säumten unseren Weg. Zu verkosten frisch ab Wiese gab es die Knospen des Spitzwegerichs, sie schmecken angenehm nach Champignons. Auch die Blüten der Knoblauchsrauke waren heiß begehrt, ihr Geschmack ist nicht schwer zu erraten. Frau Winkenbach betonte, dass immer diejenigen Pflanzenteile die meisten Inhaltsstoffe haben, die vegetationsbedingt gerade dran sind. So isst man zuerst die Blätter, dann die Knospen, danach die Blüten und im Herbst schließlich geht es an die Wurzel.

Dank der regenreichen letzten Wochen standen die Kräuter üppig und voll im Saft. Besonders auffallend war dieses Jahr wie groß sie teilweise gewachsen waren. Frau Winkenbach machte uns auf die typischen Merkmale der einzelnen Pflanzen aufmerksam an Hand derer man sie untrüglich erkennen und unterscheiden kann. Wobei es bei ihr nie nur um bloßes Bestimmen geht - das Wesen der Pflanzen und ein ganzheitlicher Blick auf sie, stehen bei Dorisa im Mittelpunkt. Das macht ihre Wildkräutertouren so besonders.

 

So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass wir die Zeit völlig vergaßen und knapp 3 Stunden auf Wildkräuterpirsch waren. Wie immer hatte Frau Winkenbach eine Kleinigkeit zu essen im Kofferraum, leckeres Vollkornbrot und Butter. So konnten wir an Ort und Stelle von unseren selbst gesammelten Kräutlein naschen.

 

Die nächste Wildkräutertour findet am 14.7. statt. Wir dürfen gespannt sein, was uns Dorisa Winkenbach dann über „Wildkräuter und ihre Begabungen“ zu erzählen weiß.

 

Manuela Palmer

 

 

Rückblick auf den 13. LeO Stammtisch vom 05.05.2023 in der Goldenen Krone in Eiterbach

Bei diesem 13. Stammtisch haben wir über die zurückliegenden Informationsveranstaltungen und über die geplanten Windkraftanlagen im Gebiet "Lammerskopf" informiert. Eine heftige Diskussion entbrannte über die indiskutable Vorgehensweise seitens ForstBW und der Politik bezüglich der geplanten Waldzerstörung durch die geplanten Windräder (Größenordnung ca. 800 Fußballfelder).

Es wurden die nächsten geplanten Aktionen durchgesprochen, dabei fand sich ein Team, das am Vatertag mit einem „mobilen Infostand“ am Münchel präsent sein wird. Mit dem Ziel, über die Umwandlung dieses Erholungsgebietes in ein Industriegebiet zu informieren. Naturschutz (FFH Gebiet) spielt jetzt keine Rolle mehr.

Die neueste Meldung, dass nun die 8,5 fache Fläche in BW für Windkraftanlagen benötigt wird, hat für starke Unruhe gesorgt.

Zu diesem Thema werden wir Dr. Sindlinger am 15.5.2023 beim Vortrag in Schönau ansprechen.

 

 

Rückblick auf die Infoveranstaltung des Gemeindeverbandes Schönau am 04.05.2023 in Heiligkreuzsteinach

 

Am 4. Mai lud der Gemeindeverwaltungsverband Schönau zu einer Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema „Windkraftwerke im Wald - Bewertungen und Alternativen“ ein. Als Referent geladen war Dieter Teufel vom Umwelt- und Prognose-Institut Heidelberg. In einer ausführlichen Studie haben sich er und seine Mitarbeiter Gedanken über den Nutzen bzw. die CO2-Einsparungen von Windkraft im Verhältnis zu alternativen Maßnahmen gemacht.

Das Interesse der Besucher in der Steinachtalhalle in Heiligkreuzsteinach war groß. Etwa 180 Zuschauer wollten wissen, ob der Nutzen der Windkraft im Wald und die damit einhergehenden Naturzerstörungen im Verhältnis stehen.  Doch der Reihe nach: Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Geschäftsführer des GVV, Herr Werner Fischer, das Wort. Er beschrieb die derzeitige Situation und wie es überhaupt dazu kam, dass diese riesige Fläche (knapp 600 ha) für die Windkraft vorgesehen ist. Bekanntermaßen hat die Landesregierung die Devise „100 Windräder im Jahr“ ausgegeben. Insgesamt sollen dabei bis zu 500 Windindustrieanlagen im Wald gebaut werden. Die vorgesehene Fläche zwischen Heidelberg und Schönau befindet sich zu 100 % im Landesbesitz (Forst BW) und ist topografisch auf einem Höhenrücken gelegen. Aus Sicht von Forst BW der ideale Ort, um 15 bis 20 Windanlagen zu bauen. Die Gemeinden, auf deren Gemarkung die Flächen liegen, wurden nicht informiert oder gar gefragt. Forst BW hielt es auch nicht für notwendig, eine Informationsveranstaltung dazu anzubieten oder hier vor Ort eine Stellungnahme abzugeben. Deswegen sprang der GVV in die Bresche und erläuterte anhand von Bildmaterial die Situation vor Ort. Das Gebiet ist mit knapp 600 ha das größte (!) für die Windindustrie vorgesehene Gebiet in Baden-Württemberg.

 

Die Flächen liegen zum großen Teil in Arealen, die die höchsten Anforderungen an den Natur- und Artenschutz erfüllen. Weiterhin sind große Teile als Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Genau da, wo die Anlangen stehen sollen, befindet sich ein hochwertiger Buchenmischwald, den viele Menschen aus nah und fern zur Erholung nutzen. Zum Schluss seiner Ausführungen wies Werner Fischer noch auf die weiteren Planungen für die Windkraft im Umland hin. Hinzu kommen nämlich noch weitere Flächen rund um die Gemeinden des GVV. Nicht nur die baden-württembergischen Gemeinden wie Weinheim, Dossenheim, Schriesheim und andere planen Anlagen, auch Hessen stellt seine Anlagen direkt an die Landesgrenze, möglichst weit weg von der eigenen Bevölkerung. Leidtragende sind die Menschen im baden-württembergisch-hessischen Grenzgebiet, die zusätzlich noch für den Energiehunger der Stadtbevölkerung gerade stehen müssen. Es droht eine Umzingelung der Gemeinden von allen Himmelsrichtungen.

Im weiteren Verlauf referierte Dieter Teufel im ersten Teil seines Vortrages über das Thema CO2-Vermeidung durch Windkraft und stellte den CO2-Einsparungen durch die Windenergie die Einsparungen durch Verhaltensänderungen gegenüber, etwa das Fahren von großen und schweren Privatfahrzeugen, Tempolimit, Nutzung des ÖPNV oder generelles Konsumverhalten. Nach den Ergebnissen des Masterplans Neuenheimer Feld könnten z.B. auf den heute bestehenden Dachflächen der Gebäude im Unicampus 39 GW/h und in Zukunft 50 GW/h Solarstrom pro Jahr erzeugt werden, das wäre so viel, wie fünf bis sechs große Windkraftwerke im Wald an Ertrag bringen könnten.

Für die einen ist das der Heilige (CO2)-Gral für die anderen CO2-Erbsenzählerei. Doch die Botschaft ist eindeutig: Der Nutzen der Windkraft im Wald im Vergleich zu anderen Maßnahmen ist marginal und die Kosten bzw. der angerichtete Schaden stehen in keinem Verhältnis dazu. So könnte man z.B. Anlagen auf Freiflächen in der Ebene errichten, etwa auf Agrarmonokulturen, wo schon heute keinerlei Biodiversität existiert. Die Flächen könnten jedoch weiterhin genutzt werden. Der etwas geringere Windertrag in der Ebene wird durch deutlich geringere Investitionskosten ausgeglichen. So sind Zuwegungen oftmals schon vorhanden, es müssen keine Bergkuppen planiert und auch keine aufwändigen und teureren Hochspannungsleitungen und Trafostationen im Wald gebaut werden. Der Schaden an der Natur würde sich in Grenzen halten.

Sehr interessant waren seine Ausführungen zum generellen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Viele Menschen können mit Einheiten wie Terrawattstunden nämlich nichts anfangen. Und auch die Leistungsfähigkeit der Erneuerbaren wie der Windkraft wird meist deutlich überschätzt. Immer wieder werden die mit einem Windrad versorgten Haushalte als Vergleich herangezogen. Die Wahrheit ist jedoch, dass nicht ein einziger Haushalt zuverlässig mit Windstrom versorgt werden kann. Da die Windgeschwindigkeiten sowohl im Jahres- wie im Tagesverlauf sehr unterschiedlich sind, fällt der Windstrom sehr diskontinuierlich an. Etwa 10 % des Jahres  haben Windkraftwerke im Binnenland wegen Windstille oder zu geringer Windgeschwindigkeit gar keinen Ertrag (ohne Ausfälle wegen Reparaturen oder naturschutzrechtlichen Abschaltungen). In weiteren 25 % der Zeit wird nur 5 % des Windstromertrages eines Jahres erzeugt. Und selbst wenn der gesamte Jahresenergieertrag ohne Berücksichtigung der schwankenden Erzeugung und fehlender Speicher betrachtet wird, muss in Zukunft die gewaltige Menge von 2100 Terrawattstunden erzeugt werden. Dies würde eine Verdreizehnfachung der Stromerzeugung durch PV und Windkraft im Vergleich zu heute bedeuten. Unser Land wäre eine einzige Industrielandschaft ohne unberührten Fleck, in der kein Mensch mehr leben wollte und könnte. Von den gigantischen Kosten und dem praktisch nicht messbaren Klimanutzen (2 % Anteil Deutschlands am weltweiten CO2-Ausstoß) mal abgesehen.

 

Fazit:

  •       Es gibt noch jede Menge freie Kapazitäten, etwa auch Dachflächen, die mit PV-Modulen bestückt werden können oder vorhandene Agrarmonokulturen für Windanlagen. Und das ohne größere negative Auswirkungen auf die Umwelt vor Ort
  •       Es wird mehr und mehr Strom erzeugt, der gar nicht genutzt werden kann. Die Schere von Bedarf und Angebot geht zunehmend auseinander, der finanzielle Aufwand der bedarfsgerechten Erzeugung wird immer größer (Stichwort: Höchster Strompreis der Welt). Steigende Grenzkosten einhergehend mit abnehmendem Grenznutzen
  •      Es wird ohne Verhaltensänderung nicht funktionieren. Anstatt zu sinken, steigt der Energiebedarf pro Kopf derzeit weiter an. Die Erneuerbaren können weder den aktuellen, noch den zukünftigen Energiebedarf zuverlässig decken
  •      Deutschlands Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß ist mit 2 % relativ gering. Der Ausbau der Erneuerbaren muss das berücksichtigen. CO2-Einsparungen um jeden Preis sind nicht zielführend. Der Arten- und Naturschutz muss das gleiche Gewicht wie der Klimaschutz haben. Wir dürfen nicht blind das zerstören, was es zu schützen gilt

Johannes Fink für LeO e.V.

 

Rückblick auf den Waldtag am 22.04.2023 in Heiligkreuzsteinach

Am 22. April war Dr. Lutz Fähser auf Einladung von LeO e.V. zu Gast in Heiligkreuzsteinach. Der in Betriebswirtschaft promovierte Forstwissenschaftler ist weltweit ein gefragter Berater von Politikern und Umweltschutzorganisationen, wenn es um die zukunftsfähige Bewirtschaftung des Waldes geht. Seine Philosophie der ökologischen, nachhaltigen und ökonomischen Bewirtschaftung von Wäldern hat er ab Mitte der 1980er Jahre im Stadtwald von Lübeck umgesetzt. Nach mehr als drei Jahrzehnten können er und seine Nachfolger nun die Früchte ihrer Arbeit ernten. Wie wohl kein anderer hat er den Spagat zwischen naturnaher Bewirtschaftung und wirtschaftlichem Nutzen geschafft. Unser heutiger „Wald“ besteht zu 90 % aus Forst, also aus vom Menschen ausgewählten und angepflanzten Bäumen. In der Regel sind das Fichten, die derzeit 55 % des gesamten Baumbestandes ausmachen. Aufgrund des kurzfristigen Gewinnstrebens – Fichten wachsen schnell und bieten exzellentes Bauholz – war dies jahrzehntelang gängige Praxis. Würde man der Natur freien Lauf lassen, würden Fichten nur auf ca. 5 % der Waldfläche der Bundesrepublik wachsen, nämlich in den kälteren und feuchteren Bergregionen.  D.h. diese Baumart leidet derzeit am meisten unter Trockenstress bzw. Dürre und Hitze.  Die Stärken des wissenschaftlichen Konzepts von Herrn Fähser sind Beobachtungsgabe und vor allem Geduld. Er setzt konsequent auf Naturverjüngung und lässt den Wald - z.B. nach Sturmschäden - erst einmal zehn Jahre in Ruhe wachsen. Im konventionellen Waldbau hat man während dieser Zeit schon für viel Geld neue Bäume gepflanzt, die überwiegend die ersten Jahre nicht überleben, und „Zielbäume“ mit viel Aufwand freigestellt. Nur im absoluten Notfall pflanzt Fähser Bäume. Des Weiteren verbleibt Totholz im Wald. Letzteres dient der Humusbildung, als Wasserspeicher, Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze und als Schutz der Naturverjüngung vor Wildverbiss. Er betonte, dass es sehr wichtig ist, aufgrund des Klimawandels das Aufheizen und das Austrocknen des Bodens zu verhindern. Auflichtungen sollten vermieden werden. Generell dürfen bei ihm Bäume deutlich älter werden. So erreicht er, dass der Holzvorrat pro Hektar in seinen Wäldern weit über dem Durchschnitt liegt. Gleiches gilt für den Wertholzanteil. Unterm Strich wirft sein Konzept der zurückhaltenden Bewirtschaftung damit einen höheren Ertrag ab, als die konventionelle Art zu wirtschaften. Und dies bei zunehmender Gesundheit und Stabilität des Ökosystems Wald. Sein Motto ist: Ökologie schafft Ökonomie. Als Dank an Lutz Fähser sang Alice Raabe hingebungsvoll noch zwei wunderschöne Lieder, begleitet von der Konzertpianistin Heidi Utech.

Bei dem ca. sechs Kilometer langen nachmittäglichen Rundgang konnte natürlich nur ein kleiner Ausschnitt des Waldes betrachtet werden. Für das Heiligkreuzsteinacher Waldkonzept fand er lobende Worte. Verbesserungsmöglichkeiten sah er jedoch unter anderem im Wegebau. Hier wird traditionell tonnenweise und flächendeckend ortsfremder Muschelkalkschotter zur Wegebefestigung eingebracht. Er empfahl, nur die Fahrspuren zu befestigen und in der Mitte einen Grünstreifen zu belassen. Das hätte positive Auswirkungen sowohl auf den Wasserhaushalt und die Artenvielfalt als auch den Erholungswert und das Wohlbefinden der Wanderer und Waldbesucher. Er schränkte jedoch ein, dass dieser Wegebau nicht möglich ist, wo die großen Holzlaster fahren. In der abendlichen Veranstaltung präsentierte Fähser dann vor 60 Zuhörern sein Konzept und stellte sich den Fragen der Anwesenden. Zum aktuell wohl drängendsten Thema befragt, nämlich dem geplanten Windindustriegebiet auf dem Lammerskopf zwischen Heidelberg und Schönau, bezog er klar Stellung: Man könne Windanlagen prinzipiell überall hinstellen, aber der allerletzte Platz ist der Wald, hier haben Windanlagen absolut nichts verloren. Der Schaden für das gesamte Waldökosystem steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Die flächendeckende Waldzerstörung ist jedoch nur aus der Vogelperspektive zu sehen. Dem unwissenden Waldbesucher fallen die Wunden in der Natur aus der Froschperspektive nur bruchstückhaft auf. Es war dann schon deutlich nach 22:00 Uhr, als der offizielle Teil der Veranstaltung schloss. Im Nachgang wurde jedoch fleißig weiter diskutiert. Herr Dr. Fähser fühlte sich in Heiligkreuzsteinach sehr wohl und wir hoffen sehr, dass wir ihn nochmals für einen Vortrag gewinnen können.

Vorstand Lebenswerter Odenwald Heiligkreuzsteinach e.V.

Rückblick auf die Dorfputzaktion in Heiligkreuzsteinach am Samstag, 15. 04.23

 

Müll-Report Dorfputzaktion 2023

 

Heiligkreuzsteinach und seine Straßenränder sind wieder sauber! Zu verdanken ist dieser erfreuliche Zustand ein paar fleißigen Helfern und unserer Bürgermeisterin, Sieglinde Pfahl.

 

Am Samstag, den 15.4. - der ursprüngliche Termin am 1. April musste wegen Starkregen abgesagt werden - rückten mit Greifzangen und Müllsäcken „bewaffnete“ Sammlertrupps aus um Unrat aus Dorf, Feld und Flur zu klauben. Diesmal war der Wettergott auf unserer Seite und nach 3 Stunden „Müllpirsch“ und unzähligem Bücken waren etliche blaue Säcke gefüllt und an den Straßenrändern abgelegt. Unsere Bürgermeisterin war wie immer mit dem Bauhof-Sprinter für deren Abtransport zuständig. Auch große Fundstücke wie Autoreifen, kleine Schranktüren und meterlanges Kabel-Wirrwarr landeten auf der Ladefläche. Die ganze Aktion verlief reibungslos und alle Müllsammler waren mit Feuereifer bei der guten Sache. 

 

Kein Wunder also, dass der obligatorische Imbiss danach, den die Gemeinde Heiligkreuzsteinach wieder spendierte, reißenden Absatz fand. Über diese kleine Stärkung war jeder dankbar, auch wenn die Müllmenge -  entsprechend der kleineren Helferschar - insgesamt geringer war als in den Jahren zuvor. Lebhaft und auch ein bisschen stolz erzählten wir uns vom Ergebnis unserer „Müllpirsch“. Und einmal mehr wurde deutlich, wie gut es tut, in der Gemeinschaft etwas für die Gemeinschaft zu tun.

 

 

Rückblick auf die Jahreshauptversammlung am Mittwoch 29. März 2023 in Eiterbach

 

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstands

 

Am 29.03.2023 fand unsere Jahreshauptversammlung in der Goldenen Krone in Eiterbach statt. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende, Martina Gaudes, wurde die ordnungsgemäße Einladung festgestellt und die Tagesordnung genehmigt. Wir waren sehr erfreut, dass unsere Bürgermeisterin, Frau Sieglinde Pfahl, unserer Einladung gefolgt war. Sie wurde einstimmig zum Wahlvorstand gewählt und Sandra Fay zur Protokollführerin für die JHV. Vielen Dank auch an Sandra für das Schreiben des Protokolls! Nach einem Bericht unserer ersten Vorsitzenden über den Werdegang des Vereins von der Bürgerinitiative zum Naturschutzverein begann der Rückblick über die Vereinsaktivitäten des letzten  Jahres.  Harald Fay hatte dazu eine abwechslungsreiche Präsentation zusammengestellt. Danach wurde der Kassenbericht durch den Schatzmeister vorgestellt. Die Kassenprüferinnen Frau Schork-Raabe und Frau Matthies empfahlen die Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstands.

Eine Aussprache wurde nicht für nötig befunden.

Danach erfolgte die einstimmige Entlastung des Schatzmeisters/des Vorstands. Frau Pfahl leitete die Neuwahl des Vorstands. Erste Vorsitzende wurde Martina Gaudes, zweiter Vorsitzender Bernhard Stay, dritte Vorsitzende Manuela Palmer, Schatzmeister Harald Fay und Schriftführer Sandra Fay. 

 

Unter dem Punkt Verschiedenes wurde folgende Themen besprochen:

Waldwende

Windkraftanlagen in unserer Nachbarschaft (Schönau usw.)

Mögliche Infoveranstaltungen

 

Am Ende bedankte sich die Vorsitzende noch bei allen Mitgliedern für die konstruktive Sitzung, das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Stimmung während des Abends.

 

Der  Vorstand

 

M. Gaudes, B. Stay, M. Palmer, H. Fay und S.Fay

 

Rückblick auf den Waldwendetag am 21.3.2023 in Neckargemünd

 

Liebe Waldfreunde,  

zum Tag des Waldes am 21.3. hatte die Waldwende mit Unterstützung des BUND Neckargemünd den Waldwanderer Gerald Klamer zum Vortrag in der Arche eingeladen.
Die über 180 Besucher haben einen anregenden Vortrag erlebt. Die facettenreiche Diskussion bezog Aspekte der aktuellen regionalen Waldbewirtschaftung ein, die viele Bürger  in Zeiten des Klimawandels aufgrund der hohen  Holznutzung und Auflichtung der Wälder  besorgt.

 

Eine Zusammenfassung von Ingrid Daar können Sie auf der Website unter folgendem Link  lesen:

https://www.waldwende-neckargemuend.de/aktuelles/der-waldwanderer-mit-einem-vortrag-in-unserer-arche.html

Für die Waldwendler,
Monika Habermann

 

 

Rückblick auf die Scheckübergabe am 21.2.2023 an den Waldkindergarten.

 

Der Erlös aus dem Benefizkonzert wurde dem Waldkindergarten für die Anschaffung von Hochbeeten gespendet.