Jahreshauptversammlung Lebenswerter Odenwald mit Neuwahlen des Vorstandes am 26.03.2025
Einladung zur Jahreshauptversammlung
Termin: Mittwoch, 26. März 2025 um 19.00 Uhr
Ort: Goldene Krone, Eiterbach
Tagesordnung:
folgt
Rückblick auf den Widkatzenvortrag von Edit Spielmann am 10.01.2025 in der Krone (Eiterbach)
Auf leisen Pfoten kehrt sie zurück, die europäische Wildkatze
Es ist jetzt fast genau 100 Jahre her, als die Jäger in Eberbach verkündeten, dass die letzte Wildkatze erlegt worden ist. Stolz wurde dieses Tier präsentiert und ausgestopft. Noch immer ist es im Museum in Eberbach zu sehen. Damals wurde die Katze als blutrünstiges Raubtier angesehen, was ausgerottet werden musste.
Zum Glück haben sich in dieser Hinsicht die Zeiten geändert. Mittlerweile ist sie nach europäischen und deutschen Recht streng geschützt. Noch gehören die Wildkatzen zu den seltensten Säugetierarten Europas. Das Nahrungsspektrum besteht vor allem aus Kleinsäugern. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass sich die europäische Wildkatze zu 90 % von Mäusen ernährt.
Seit einigen Jahren breiten sich die Wildkatzen langsam erneut in ganz Deutschland aus. Es ist ein kleines Wunder, dass genau dort, wo vor 100 Jahren die letzte geschossen wurde, vor zwei Jahren in Eberbach wieder eine Wildkatze beim Monitoring des BUND entdeckt wurde.
Wildkatzen sind sehr scheue Tiere, die die Nähe des Menschen meiden. Sie benötigen unaufgeräumte Wälder, in denen viel Totholz liegt. Gerne jagen sie an Waldrändern in der Deckung von Hecken und Sträuchern.
Die Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze! Unsere Hauskatzen stammen von der afrikanischen Falbkatze ab. Deshalb sind sie auch nicht an unsere kalten Winter angepasst. Leider paaren sich die männlichen Tiere, Kuder genannt, auch mit Hauskatzen, wenn keine weibliche Wildkatze in der Nähe ist. Die Jungen sind Hybriden und verlieren bei weiterer Verpaarung mit Hauskatzen, die Scheu vor Menschen und das warme Unterfell, dass sie vor Kälte schützt. Aus diesem Grund sind Katzenschutzverordnungen zur Kastration von Freigängern sehr wichtig.
All diese interessanten Informationen lernten die Zuhörer bei dem Wildkatzenvortrag von Edit Spielmann und Dr. Jochen Schwarz/ BUND Steinachtal am Freitag, dem 10.1.25 kennen. Nochmals vielen Dank an die beiden für den anschaulichen Vortrag, bei dem auch ein kurzer Film gezeigt wurde. Dort war zu sehen, welche Tiere beim letzten Monitoring vor die Linse der Kamera gerieten und sich mit Interesse an dem Lockstock aufhielten.
Es macht einfach Hoffnung, dass es solch engagierte Artenschützer gibt! Die Grundlage für eine größere Artenvielfalt ist ein unaufgeräumter Wald. Davon wünschen wir uns viel mehr. Unser Motto „Wilden Wald wagen“ bestätigt sich immer wieder. Der wilde Wald entsteht von ganz allein, wenn man ihn wachsen lässt, ohne einzugreifen.
Martina Gaudes