Der Kleiber

Die Nervensäge ...

 

... der einheimischen Vogelwelt ist wohl der Kleiber. Wer das Pech hat, sein Schlafzimmerfenster in der Nähe eine Kleiberwohnung zu haben, der benötigt im Frühjahr keinen Wecker. Sein langgezogenes und monotones „tuiiit tuiiit“ als Pfeifton oder auch als Triller tönt von früh morgens fast den ganzen Tag durch die Gegend und raubt einem auch schon mal den Schlaf. Der Kleiber ist bei uns das ganze Jahr über zu finden und häufiger Gast an den Futterplätzen,  wo er gerne den Chef markiert und auch größere Vögel verjagt. Auch für ihn hängen wir Nistkästen auf. Er bevorzugt hierbei welche mit ovalem Einflugloch, das er aber immer passend zu seiner Körpergröße mit Lehm zumauert. Eine ganz besondere Vorliebe hat er zu den Holzbetonnistkästen mit Marderschutz entwickelt (siehe Bild 1). Durch den verlängerten Vorbau kann er wunderbar das ovale Einflugloch von innen zukleben und größere Nistkastenkonkurrenten auf Abstand halten. Sein Nest ist leicht von denen anderer Vogelarten zu unterscheiden, er nimmt nämlich immer nur kleine Rindenstückchen, die er hochkant aneinander schichtet und mittig eine Nestkuhle ausarbeitet. Moos wird man nie in einem Kleibernest finden.

 

Im Bild ein Kleiber beim Sonnenbad auf seiner Lieblingsresidenz, sowie ein „verkleiberter“ Nischenbrüternistkasten, der hinter der Reinigungsöffnung bis auf das Einflugloch komplett zugemauert ist.

 

Johannes Fink (Mitglied des Vereins Lebenswerter Odenwald Heiligkreuzsteinach e.V.)