Die Ringelnatter
Die Ringelnatter ist eine von sechs in Deutschland vorkommenden Schlangenarten und die mit Abstand am weitesten verbreitete Schlange im Land. Sie jagt und findet ihre Beute meist an und in Gewässern wie Teichen oder Bachläufen. Hauptbeute sind Amphibien, von der kleinen Kaulquappe über den Molch bis zur Erdkröte. Ab und zu schnappt sie sich auch mal eine Maus. Als exzellente Schwimmerin ist das Wasser ihr Element. Teichbesitzer können sie häufig aus nächster Nähe bei der Jagd beobachten. Wenn man sich ruhig verhält, dann kann man mit etwas Glück erleben, wie sie einen Molch zu Strecke bringt und verschlingt. Ihre bis zu 30 Eier legt sie im Frühsommer in Kompost- oder Misthaufen ab. Aus den ca. 40 mm langen, weichschaligen Eiern schlüpfen ab August die bleistiftgroßen Jungnattern, die sofort mit der Jagd auf kleinere Teichbewohner beginnen. Ab und zu kommt es vor, dass man Ringelnattern auf der Straße findet, die nicht von der Stelle kommen. Auf dem glatten Asphalt finden ihre Schuppen nämlich keinen Halt. Dann sollte man beherzt zugreifen, die Schlange fangen und an einem sicheren Platz aussetzen. Keine Angst, Ringelnattern sind absolut ungefährlich, auch wenn sie manchmal einen auf „Kobra“ machen und sich aufrichten. Unangenehm ist nur ihr stinkendes Sekret, welches sie bei Gefahr aus der Kloake absondern. Ohne Handschuhe sollte man sie deswegen eher am vorderen Körperdrittel anfassen, damit man nicht mit dem Sekret in Berührung kommt.
Johannes Fink