Die Gartenkreuzspinne

 

 

… ist eine von mehreren hundert Kreuzspinnenarten, die es weltweit gibt. In Europa sind ca. zehn Arten heimisch. Sie gehören zu den echten Radnetzspinnen, d.h. sie fangen ihre Beutetiere mittels eines Radnetzes von bis zu einem Meter Durchmesser. Die Fäden der Fangspirale werden mit einem klebrigen Sekret benetzt, an denen dann potentielle Beutetiere hängen bleiben. So ein Radnetz ist ein filigranes Gebilde, das Wind und Wetter ausgesetzt und nicht sehr lange haltbar ist. Fast täglich erfolgt der Neubau, für den die Spinne etwa eine Stunde benötigt. Nur die weiblichen Spinnen bauen ein Netz, die Männchen streifen ab einem gewissen Alter auf der Suche nach Weibchen ziellos umher. Die knapp 2 cm großen Tiere fressen praktisch alles, was in ihrem Netz hängenbleibt. Von der Mücke bis zur Hornisse zählt fast die gesamte einheimische Insektenwelt zu ihrem Beutespektrum. Wie alle Spinnen produzieren sie Gift, mit dem sie ihre Insektenbeute einerseits lähmen und andererseits deren Gewebe verdauen, um es später aufzusaugen. Für den Menschen sind sie ungefährlich, ihre kurzen Beißwerkzeuge können die menschliche Haut kaum durchdringen, bzw. ihr Biss spielt in der Liga der Stechmücken. Die normale Lebensdauer der Kreuzspinne beträgt drei Jahre. Nach der Paarung, die im Spätsommer stattfindet, baut das Weibchen einen Kokon und legt darin bis zu 100 Eier ab. Bald nach der Eiablage stirbt das weibliche Tier (nachdem es zuvor nach der Paarung meist das Männchen verspeist hat), während die Jungspinnen im Kokon überwintern. Im Folgejahr wachsen und häuten sich die Jungspinnen, sind aber erst im darauffolgenden Jahr geschlechtsreif. Im Bild ein wunderschön gefärbtes noch junges Weibchen, welches auf einer Malvenblüte sitzt. Gartenkreuzspinnen kommen in verschiedensten Farbvarianten vor.

 

Johannes Fink für LeO e.V.