Der Grünspecht wird in Deutschland zwar in der Vorwarnliste der "Roten Liste gefährdeter Arten" geführt, er ist jedoch bei uns im Odenwald mittlerweile wieder häufig anzutreffen. Man sieht ihn eher selten, allerdings sind seine Lautäußerungen (ähnlich einem lauten Lachen) nicht zu überhören, und vom Frühjahr bis spät in den Herbst hinein ist sein Rufen allgegenwärtig. Im Gegensatz zu anderen Spechten sucht er seine Nahrung fast ausschließlich am Boden, da er sich auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert hat. Er gräbt und bohrt dazu mit seinem starken Schnabel mehrere Zentimeter tiefe Löcher in Rasen und Wiesen und fängt mit seiner zehn Zentimeter langen Zunge die Ameisen aus ihrem Bau. An ihrem Ende ist die Zunge verhornt und mit Widerhaken bestückt, was ihm das Einsammeln der Ameisen erleichtert. Der Grünspecht ist ohne Zweifel ein Profiteur von unseren milden Wintern. Da der Boden bei uns nur noch selten komplett gefroren ist, kommt er auch im Winter an seine Lieblingsspeise Ameise heran und hat in der Regel keine Probleme, bei uns die Wintermonate zu verbringen.
Johannes Fink (Mitglied des Vereins Lebenswerter Odenwald Heiligkreuzsteinach e.V.)