Der Gartenrotschwanz und der Hausrotschwanz

Der Gartenrotschwanz und der Hausrotschwanz sind die beiden einzigen Rotschwanzarten (von insgesamt elf), die bei uns in Mitteleuropa vorkommen. Sie gehören zur Familie der Schnäpper und fangen wie diese Fluginsekten in Bodennähe. Im Gegensatz zum allgegenwärtigen Hausrotschwanz ist der Gartenrotschwanz mittlerweile eine echte Rarität. Man muss schon sehr viel Glück haben, um den farbenprächtigen Vogel beobachten zu können. Seit den 80er Jahren hat der Bestand dieses Vogels dramatisch abgenommen. Die Gründe sind zum einen Lebensraumzerstörung im Brutgebiet und intensive Landwirtschaft und zum anderen Lebensraumveränderungen in seinem Überwinterungsgebiet südlich der Sahara. Wie viele andere Vogelarten liebt er Streuobstwiesen mit altem Baumbestand. In die hohlen Bäume baut er gerne sein Nest, und die dort vorkommenden Insekten dienen seinen Jungen als Nahrung. Da diese Habitate jedoch immer seltener werden, ist sein Fortbestand bedroht. Helfen kann man ihm mit künstlichen Nisthilfen (siehe Bild), aber auch der beste Nistkasten oder die besten „Ausgleichsmaßnahme“ ersetzt keine verlorengegangene jahrzehntealte Streuobstwiese. Positive Nachrichten kommen in der letzten Zeit aus der Bevölkerung, seit einiger Zeit gibt es wieder Sichtungen des Gartenrotschwanzes in Heiligkreuzsteinach. Im Bild ein farbenprächtiges Männchen, fotografiert Ende April/Anfang Mai in Heiligkreuzsteinach sowie das Männchen des Hausrotschwanzes.

 

Johannes Fink (Mitglied des Vereins Lebenswerter Odenwald Heiligkreuzsteinach e.V.)

 

Gartenrotschwanz                                                                               Hausrotschwanz